Zur Psychopathologie des Alltagslebens (Vergessen, Versprechen, Vergreifen) nebst Bemerkungen über eine Wurzel des Aberglaubens. (Schluss.) (1901-002/1901.2)

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Freud, Sigmund: Zur Psychopathologie des Alltagslebens (Vergessen, Versprechen, Vergreifen) nebst Bemerkungen über eine Wurzel des Aberglaubens. (Schluss.) (1901-002/1901.2). In: Andorfer, Peter; Blatow, Arkadi; Diercks, Christine; Huber, Christian; Kaufmann, Kira; Liepold, Sophie; Roedelius, Julian; Rohrwasser, Michael; Stoxreiter, Daniel (2022): Sigmund Freud Edition: Digitale Historisch-Kritische Gesamtausgabe, Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Wien. [3.4.2023], file:/home/runner/work/frd-static/frd-static/data/editions/plain/sfe-1901-002__1901.2.xml
§ 1

Zur Psychopathologie des Alltagslebens

§ 2

(Vergessen, Versprechen, Vergreifen) nebst Bemerkungen über eine Wurzel des Aberglaubens.

§ 3

Von

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Dr. SIGM. FREUD

§ 5

in Wien.

§ 6

(Schluss)

§ 7

VI. Vergessen von Eindrücken und Vorsätzen.

§ 8

Wenn jemand geneigt sein sollte, den Stand unserer gegen- w&rtigen Kenntnis vom Seelenleben zu überschatzen, so braucht man ihn nur an die Gedachtnisfunction zu mahnen, um ihn zur Bescheidenheit zu zwingen. Keine psychologische Theorie hat es noch vermocht, von dem fundamentalen Ph&nomen des Er- innerns und Vergessens im Zusammenhange Rechenschaft zu geben; ja, die vollst&ndige Zergliederung dessen, was man als thats&chlich beobachten kann, ist noch kaum in Angriff ge- nommen. Vielleicht ist uns heute das Vergessen ratselhafter geworden als das Erinnern, seitdem uns das Studium des Traumes und pathologischer Ereignisse gelehrt hat, dass auch das plotzlich wieder im Bewusstsein auftauchen kann, was wir fur lang6t vergessen gesch&tzt haben. Wir sind allerdings im Besitze einiger weniger Gesichts- punkte, fur welche wir allgemeine Anerkennung erwarten. Wir nehmen an, dass das Vergessen ein spontaner Vorgang ist, dem man einen gewissen zeitlichen Ablauf zuschreiben kann. Wir heben hervor, dass beim Vergessen eine gewisse Auswahl unter den dargebotenen Eindriicken stattfindet und ebenso unter den Einzelheiten eines jeden Eindrucks oder Erlebnisses. Wir kennen einige der Bedingungen fur die Haltbarkeit im Ge- dachtnis und fur die Erweckbarkeit dessen, was sonst vergessen wiirde. Bei unzahligen Anlassen im t&glichen Leben konnen wir aber bemerken, wie unvollstandig und unbefriedigend unsere Erkenntnis ist. Man hore zu, wie zwei Personen, die gemein- sam aussere Eindrticke empfangen, z. B. eine Reise mit einander gemacht haben, eine zeitlang sp&ter ihre Erinnerungen aus- tauschen. Was dem einen fest im Gedachtnis geblieben ist, das

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hat der andere oft vergessen, als ob es nicht geschehen ware, und zwar ohne dass man ein Recht zur Behauptung h&tte, der Eindruck sei fur den Einen psychisch bedeutsamer gewesen als fur den Anderen. Eine ganze Anzahl der die Auswahl fur’s Ge- dachtnis bestimmenden Momente entzieht sich offenbar noch unserer Kenntnis. In der Absicht, zur Kenntnis der Bedingungen des Ver- gessens einen kleinen Beitrag zu liefern, pflege ich die Falle, in denen mir das Vergessen selbst widerfahrt, einer psycho- logischen Analyse zu unterziehen. Ich. beschaftige mich in der Regel nur init einer gewissen Gruppe dieser Falle, mit jenen namlich, in denen das Vergessen mich in Erstaunen setzt, weil ich nach meiner Erwartung da6 Betreffende wissen sollte. Ich will noch bemerken, dass ich zur Vergesdichkeit im allgemeinen (fur Erlebtes, nicht fur Gelerntes!) nicht neige, und dass ich durch eine kurze Periode meiner Jugend auch aussergewohn- licher Gedftchtnisleistungen nicht unfahig war. In meiner Schulknabenzeit war es mir selbstverstandlich, die Seite des Buches, die ich gelesen hatte, auswendig hersagen zu konnen, und kurz vor der Universitat war ich imstande, populare Vor- tr&ge wissenscbaftlichen Inhalts unmittelbar nachher fast wort- getreu niederzuschreiben. In der Spannung vor dem letzten medicinischen Rigorosum muss ich noch Gebrauch von dem Rest dieser Fahigkeit gemacht haben, denn ich gab in einigen Gegenstanden den Priitern wie automatisch Antworten, die sich getreu mit dem Text des Lehrbuches deckten, welchen ich dock nur einrnal in der grossten Hast durchflogen hatte. Die Verfugung iiber den Gedacht'nisschatz ist seither bei mir immer schlechter geworden, docli habe ich mich bis in die letzte Zeit hinein iiberzeugt, dass ich mit Hilfe eines Kunst- griffes weit mehr erinnern kann, als ich mir sonst zutraue. Wenn z. B. ein Patient in der Sprechstunde sich darauf beruft, dass ich ihn schon einmal gesehen haoe, und ich mich weder an die Thatsache noch an den Zeitpunkt erinnern kann, so helfe ich mir, indem ich rate, d. h. mir rasch eine Zahl von Jahren, von der Gegenwart an gerechnet, einfallen lasse. Wo Auf- schreibungen oder die sichere Angabe des Patienten eine Con- trole meines Einfalles ermoglichen, da zeigt es sich, dass ich selten um mehr als ein Halbjahr bei iiber 10 Jahren geirrt habe. 1 ) Aehnlich, wenn ich einen entfernteren Bekannten treffe, den ich aus Hoflichkeit nach seinen kleinen Kindern frage. Er- zahlt er von den Fortschritten derselben, so suche ich mir ein¬ fallen zu lassen, wie alt das Kind jetzt ist, controliere durch die Auskunft des Vaters und gehe hoc.hstens um einen Monat, bei alteren Kindern um ein Vierteljahr fehl, obwohl ich niclit angeben kann, welche Anhaltspunkte ich fur diese Schatzung x ) Gevvohnlich pHegen dann im Laufe der Besprechung die Einzel- heiten des damaligen ersten Besuches bevvusst aufzutauchen.

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97 hatte. Ich bin raletzt so kiihn geworden, dass ich meine Sch&tzung immer spartan vorbringe, und laufe dabei nicht Gefahr, den Vater durch di$ Blosstellung meiner Unwissenheit dber seinen SprSssling zu kr&nken. Ich erweitere so mein bewusstes Erinnern durch Anrufen m ernes jedenfalls weifc reichhaltigeren unbewussten Gedffchtnisses. Ich werde also fiber auffftllige Beispiele von Vergessen, die ich an mir selbst beobachtet, berichten. Ich unterscheide Ver¬ gessen von Eindrficken und Erlebnissen, also von Wissen, und Vergessen von Vors&tzen, also Unterlassungen. Das einfOrmige Ergebnis der ganzen Reihe von Beobachtungen kann ich voran- stellen: In alien Fallen erwies sich das Vergessen als begrdndet durch ein Unlustmotiv. A. Vergessen von Eindriicken und Kenntnissen. a) Im Sommer gab mir meine Frau einen an sich harmlosen Anlass zu heftigem Aerger. Wir sassen an der Table d’hote einem Herrn aus Wien gegeniiber, den ich kannte, und der sich wohl auch an mich zu erinnern wusste. Ich hatte aber meine Grflnde, die Bekanntschaft nicht zu erneuern. Meine Frau, die nur den ansehnlichen Namen ihres Gegeniiber gehort hatte, ver- riet zu sehr, dass sie seinem Gespr&ch mit den Nachbam zu- horte, denn sie wandte sich von Zeit zu Zeit an mich mit Fragen, die den dort gesponnenen Faden aufnahmen. Ich wurde ungeduldig und endlich gereizt. Wenige Wochen spftter flihrte ich bei einer Verwandten Klage liber dies Verhalten meiner Frau. Ich war aber nicht imstande, auch nur ein Wort der Unterhaltung jenes Herrn zu erinnern. Da ich sonst eher nachtragend bin und keine Einzelheit ernes Vorfalls, der mich ge&rgert hat, vergessen kann, ist meine Amnesie in diesem Falle wohl durch Riicksichten auf die Person der Ehefrau motiviert. Aehnlich eigir.g es mir erst vor kurzem wieder. Ich wollte mich gegen einen intim Bekannten liber eine Aeusserung meiner Frau lustig machen, die erst vor wenigen Stunden ge- fallen war, fand mich aber in diesem Vorsatz durch den be- merkenswerten Umstand gehindert, dass ich die betreffende Aeusserung spurlos vergessen hatte. Ich musste erst meine Frau bitten, mich an dieselbe zu erinnern. Es ist leicht zu verstehen, dass dies mein Vergessen in den Rahmen der typischen Urteilsstdrung gehort, welcher wir ULterliegen, wenn es sich um unsere nachsten Angehorigen handelt. b) Ich hatte es iibernommen, einer fremd in Wien ange- kommenen Dame eine kleine eiserne Handkassette zur Aufbe- wahrung ihrer Dokumente und Gelder zu besorgen. Als ich mich dazu erbot, schwebte mir mit ungewohnlicher visueller Leb- haftigkeit das Bild einer Auslage in der Stadt vor, in welcher ich solche Kassen gesehen haben musste. Ich konnte mich zwar an den Namen der Strasse nicht erinnern, flihlte mich aber sicher, dass ich den Laden auf einem Spaziergaug durch die

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Freud, zur Psy.chnputhdngle der Autngelebene etc‘

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Stadt. nuffindeu werde, denn meine Elinnenlrlg sagte mir. dass ieh nnzälllign Mnle In ihm. vnriihergegengen „|. Zu meinen. Aerge! gelang es mirnher nicht, diese Auslnge mit l:leanassetten nufzufinden, nhwnhl ich die innere Stadt nach allen Richtungen dumhntreifin Ex hlieh mir nicht! nnderen_uhrig, meinte iuh, n.ls mir aus einem Adrmsldnlender die Kasseu(uhnknntnu heraus. nunnehen. um den nuf einem zweiten Rundgflng die gesuchte Auelnge zu identlficinien. Es bedurfta aber nicht so v;lel unter den .\m Knlender Ing_e_zelgten Adressen hefnnri sich eine, die sich mir sofort nle nie rergeeeene euthilllte. En wer rinhtig, dass ich ungczähltu Male nn dem Aueleg_efeneter vorübergegnngcn war, jedesmal nämlich. wenn ich die Familie M. besucht hatte. die seit langen Jnhren in dem nämlicnzu [laute wahnte. Semdem dieser intime verkehr einer völligen Entfremdung gewinl„n war, pflegte ich. ohne mir um den Gründen Rechenschaft. zu gehen, auch die Gegend und den haus zu meiden. eur jenem Spaziergang durch die Stadt kette ich, ein ich die Knneem—n in der Ausluga suchte, jede Strueee in der Umgebung begangen, d.leuer einen uber war ich. als ob ein Verbot dnraut läge, uns. gnwichen. DM Unlustmouv, welcnen ln diesem Fall meins Unoxlentlerthmt verschuldet,.lnt hier greifbar. Der M»cha.ulsmlu dee Vergeeeene ist eher nieht mehr so einirell wie im vorigen Beispiel. Meint: Abneigung gilt natürlich mol". duu.l Kasseni'ehriknnten, sondern einem Andcrcu, von den. ich niehtn wieeen will, und übertrngt sich von diesem Anderen auf die Galegenheit. Wo sie das Vergessen zustande hringt. Ganz \huliuh hatte im Falle Burekhnrd del Gloll gegen den Einen den Schreibfehler imNamen hervorgebxnchm wu essldl um denAuderullumlulte, Was hier die Namnllsgleichheit lelrtete. d.e Verknüpfung zwischen zwei im Wesen verschiedenen Gedunkeukreisen herzustellen, dns konnte im Bai=piel von dem Auelngel'eneter d:e Cuntigu.itiu im Rnnm, die nntrenn‘nnre Nuchhnree-lrnit, ersetzen Uebrlgenn wer dieser letzte Full teuer gefügt; es l‘nnd eich noch eine twel(e inlinltiiehe Verknüpfung vor, denn unter den Gründen der Entlicmrlung mit der lm Hnuso wohnentlcn Fumilio Imbiß die Geld eine grosse Rolle gespielt.

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u) Ich werde von dem Bureau B. & R. bestellt, einen ihrur Beamten ärztlich zu besuchen, Auf dem Wege zu dessen Wohnung beschäftigt mi„-‘u die [den. lth miisch schau wiederholt. in dem Hause gr.wcßlsu nein. in welchem sich die Firma befindet. E: ist nur, als ob im! die Thiel derselben in einem niedrigen Stockwflrk dul'g allen were, Während ich in einem hallean einen .;rzllir;hen Besuch zu machen hatte Ich kann mich aber W°dl=r tim-nn erinnern. welches dieses Haus ist, nach wen ich dort besucht haha. Obwohl die ganze Angelegenheit ylelchglltig und liedeutungelee ist, beechiifnge )uh nneh doch mit llll’ und erfahre endlich auf lem guwiihnlichen Umwege, indem ich mulno Elnl'hllo dazu Bnmlnle, dass sich einen Stock uber den Lohalitäten der Flrmn B. & R. die Peumou Fischer

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Fre nd, an Pnyphnpnhnlogie des Allngslebnn‘< ein 4

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befindet. in welcher ich häufig Patienten besucht habe. Iuh kenne jeiul. lu\:ll due Hmm. welulmu lliis Biireziux um] die Puusiun bohel'bergi. Raiselhaft is'. mir noch. welches Motiv bei diesem Ver sen im Spiele wm. Ich finila nichts für die Erinnarung Anstuniiiges nn der Firma. selhei mil-i MI Pfin=iriil Flfl‘hnl' ndar an den Pnzienlen, die Linrt wohnten Ich vermute auv.h ihn es sich um ni(ht sehr Peinliches handeln kann; sans! wii es mir k\um gelungen, mich (les Vergessencin auf einem Umwege wie—ler zu beinächtigen, ohnn äussere Hilfsmittel wie im von an Beispiel llsranzllzlellen. Es fällt mir endlich ein. dass mich a an vorhin, als inll den Weg zu dem neuen Patienten iinimt, ein Herr auf der Strasse gegrimit hat. den ich Mühe hatte zu erkennen. Ich hatte die n M-nn vor Monat n in einem anscheinend schweren Zustand gesehen und die Diagnose der progrussiven Fiirulyuu iiber ihn verhängt. dann aber geilni„ (lisa er hergeriellr sei, so dass iiich Urteil nnl'iclltig gewesen wire. Wenn nicht etwa hier eine der Ren . innen vorliegt, die sich auch bei Damnrmn pni'nlytica finden, so (ine; meine Diagnose ilncli noch gerechtfertigt wäre' Von dieser Begegnung ging der Einfluß mis, tler mich nn d:e Nachllnrschnil der Burn-aux von E. & Ri vergenen hans, un.l mein Interesse, als Lösung des vergangenen zu linden, war von diesem i‘nll striiiigei'Diiignoslik her übcriragcn. Die associativc Verkni'lplun aber wurde bei geringem inneren Zusammenhang deif wider ilr-wnrin Genescnn war auch Banmter eine: glossen Burun's, Welches mir Kranke ziizliwcisen pflegte filun:h sinn Namensgleichheii besorgt Der Arzt, mil. welchem gemeinsnril ich den fraglichen Pnralytilini' gesehen linke, hiess auch Fischer \iie die in Klein Hnus befindliche vom Vergessen betroffene Pension.

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il) Ein Ding verlegen heisst ja nichts iimlel'es als vergr.mn, wohin man es gelegt hat, und wie die. menu-n mir Schi-Men und Büchern liillluél‘endfin PCNODL‘H bin ich auf meinem Schreibtisch wohl orientiert und Weiss Ll=i& Gemeine mit einem Unli‘lrervorzuhoien. Wnn nnuernn Als Unordnuiig ei'schelnh ist für mich historisch gewordene Ordnung. Wnl‘nln hliue ich aber \inHang" einen Bimherkninlog, 4ler mir zugeschickt wurde, so verlegt. dass er unflliffindhar geblieben ist? Ich hatte dem die Ah:ii:hi. ein Buch. das ich darin Angezeigt fand, „Ueber die Sprache" zu bestelln Weil es von einem Autor herri'ihrt. dessen izeiutrsich belebten ] ich liebe. dei:un Einsicht in «in: Psycho» login und deinen Kenntniase in tier Kulinrhismrie ich zu =uhliizuu wein. Ich meine, gerade lini'lim habe icli den Katalog verlegt. h-h pflege namlich Bucher lii:m>n ,\iimrx zur Alifklnrling unter meinen Bekannten zu verleihen, und vor wenig9n Tngi=r llfll mir Jemand bei der Rückstellung geglith „Der Stil erlni:lerl mich

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im im den Ihrigen, und auch the Art zu denken ist dieselbe.“

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er Redner wusnin nicht, an was er mit dieser Bemerkung ri'ihrte.

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Vor Jnlrron, als ich noch jünger nrnl nnschlnsshedüiltlger Wir,

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hat mir nngeiiiln- (las ‘Siiinliuhe ein älterer Kollege gesugi, dem 7.

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100 } end. 2... Psychopaiholvgie dei; Allugslnhenn nee.

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ich die Schriften einen beknnnlrsn medizinischen Autors ungw riesen hat“. ,Ganz ihr Stil und Ihre Art". So beeinflusst alte ich diesem Autor einen um nlheren Verkehr verbunden Brief geschrieben, wurde aber durch eine kühle Ankworz in meine Schrnnhen zurückgewiesen. Vielleicht verbergen ein.. ausserdem noch frühere nhxchreckendn Erfahrungen hinter diesel im...... denn ich habe dm verlegten Knieiegnici.i wiedergefundeu und hin durch dieses Vorzeichen vuirkiich nhgshnll- werden‘ das angezeigte Buch zu bestellen, obwohl ein wirkliches Hindernis durch das Verschwinden des Knl.nlnges nicht geschnflsn worden ist.. Ich habe ja die Namen des Buches und des Autors im Gstllichln'u behalten!) 7 e) [in Sommer dieses Jahres erklihh ich einmal meinem Freunde FL. mit dem ich in lagern Gedankenluslausch über nissenschnl'tliche Fragen steht:. Diese neumüschen Prül7iflmö sind nur dnnn zu lösen. wenn wir una ganz und null auf den Boden der Annnhn.e einer ursprünglichen Bisexunlii.llt des Individuninn shellen Ich erhielt zur Antw.-„1: „Das habe ich Di schon vor 21,‘, Jnhran in B. genng., als wir jenen Ahnn.h. amergang mnci.ien. Du wolltest damals nichts davon hören“. 5 ist nun ichmemlich, so zum Anlgeben seiner Originalität aufgefordert zu werden. Ich konnte mich im ein solches Gespräch und an diese Eröfi'nung meines Freundes nicht erinnern, Einer von uns beidon mussic sich da i" sehen; nach dem Prinzip der Frage: uni prodssl‘.’ musste ich ihn sein. Ich habe im Link der nächsten W'ochen in ale. Thai alle; so erinnert, wie mein Freund es in mir erwecken wollte, ich weis: selbsi. was ich damals zur Antwort gab. Dabei halte ich nach nicht. ll'll will mich darauf nicht. einlnssen. Aber ich hin seither um ein Stück inlei'iantei' geworden. wenn ich irgendwo in der medizinischen I.imernmr auf reine zlnr wanigen Ich-en smsse mit denen man meinen Namnn verkniipfen knnn, und wenn ich dabei && Erwähnung meines Namens vermisse

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Ausslßllnngen an seine. Ehelmn — Fianndsc'nnl'i die in's u.. enie.i umgeschlngen hei — Iirl.nin ... äizl.liulmi Dingnonlik

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..r..<- kvi'eis ing dureh Gleichstrebenilef Entlelinung von Ideen; es in wohl kaum man.... dass e.ne Anzith von Beispielen des Vergessene, .i.e ohne Absinhr grszimiiwl'. werden sind. 7... ihm. Aufinsnng iqu Eingehene .... en pe.ni.ni.e Then.ni.e hediu-len Ich Ver: im vielmehr, dass jeder indem, der sein eigenes Vergenen einer Pi'ülung mei. den Mütiven unterziehen w..., eine ähnliche Muslei'knrte vcn Wirierwitrti keiten nulzeiuhnen können wird. 13... Neigung zum Vergeeeen es Unnngonehinen scheint mir ganz nllgcmcm zu ee.n. die Fähigkeit. dnzn .... wohl bei \'Di'suhimlnnen Pel'sflllen ve.scnmlcn gui l.llsgol)lidel. Manches Ahlengnen. das uns in der .'ii'ztliuhen Thäi..gkeit begegnet. isl

§ 28

.. F... ...-e m.,m

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il Th. \' chci der ,Türke

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lerlni .ihiligiu-in-n. die ...... ErLl ungen mr=ei.i.-.gen.

§ 31

z..xchmiin. nüchla .ri. lihn

§ 32

§ 33

Fxßur.l. z..» Plychnpltholnglu des Allugglehens m. „„

§ 34

vrnlmcheinliclluntVergeaaenznrlickznführun. Unser-:Auilnusnng einen solchen Vergonenl beeullrlnkl den Unterschied zwiscth (km und jen°m Benehmen alleniinga nur rein psychologische Verhältnisne und geahltlul. uns, in beiden Reutionsweiacn den Ausdruck denselben Motiv: zu sehen. Von all den znhlreinhnn Beispielen der Verlengnnng unnngenehmer Erinnerungen. die inil hai Angehmignn von Kranken glieth habe. im um eines «ill belonderu RPllmlm im Geda(llltnilr geblieben. Eine Muller lnfnrlnierle mich uber dio Kinderjn.llra ihres nervenknnken, in der Pubertät befindlichen Sehnen und erznhlv.a dihui, dns er wie seine Genuhwlntar bli m ,pm Jahre an Bettni'usen gelltten habe, wma ja {ih—em neurolieche Krankengnlzehluhka nicht bedeutungnlos ist Einige Wochen später, als sie slch Auskunft über dan Sinnd der Behandlung holen wollte, lmth ich Anlass. slo nui' die Zeichen konstitlltioneller Krankheilsvernnlagung bei dem jungen Hanne aufmerksam zu machen, und beriei mich hierbei auf das almuneal.isch erhobene Hetinlnnen. Zu meinem Eletnunen bestritt sie die Thntsnulw sowohl für dien iLifi auch für die anderen Kindßr, fragte mich woher lvll dns wissen komm und lim-m endlich von mir. rlnsn sie selbst es mir vor kurzer Zeit &rzlnhll. lub», wu also nach vergessen werden wlar‘)

§ 35

Man findet Alm auch bei gesundem, nicht nallrntisnllen Mensuhon reichlich Anzeichen dnl'ür, dass sich der Erinnerung „„ peinliche Eindrücke, der Vorstellung peinlicher Gedanken, ein Widerstand entgegenaetnn Din volle Bedeutung dleier Thatanche ldum sich aber erst crmosscn. wenn man „ din Psycholngle neurotillchor Pmom eingeht. Man in genötigb, om solches

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!) In dm Tnson, wul.rmd icli mit der Fiede-schrilt diener Seiten l„ whalfikl link iu! mir Inlgrnder. in \in“llnhlicher Full von \'Mgessell widerl-hnn. lub ruvil.liurv .... l. l. „ n. hr:.l.linllee Buch. um meine llonnurrecllmuigzn „senden zu können. ntossc dabei im Juni „5 den Namen M l und hinn l\ll‘h lm eine ul ihn ann 3 Fe, n nicht clinlleln )( n Bti'l'emdoll wich“. lnl'lrm ich beim \ ai «rl! iikwm bemerkß. dus ich den Phil in einem Snncuorium behandelt. und dual icli ihn durch Wochen llgllch bauch! Mille. Emi-n Krauklul. um. dem mim sich un!" nulchen Eud.inguu|(eil bes4:lllfLi &, ver5iul man Als Arzt nicht und} kann scelu Mountain. Sollw es ein lim. ein Pvnlyuken ein r-ll slim» lnhresu rungen «in, ing» ich mich? Endlich [mi den: Vermerk über das amplnugene limier kumlni mit „„ im Kerlans wieder. die sicli der Erinnnmng enu-ioliun wollt.. ld . . . _l w r el.. Hjlhrl'gefl Midchn gewann. der merkwürdigna Full malrwr kann .lnllrn. wnlchel' mir oma Lahn hinterlu-zm ." die icli km.. 3. “"zum „ml-„ und dnsnn Außglng „„ a.: palnllc um Stunden Bernilei. lm. Das Kind erknnlda „ unnwlr .l.un,;„ n m dm sich auch unter namen Blinden nach und gründlich benannt. null d|e3ur Ensuerung wurde mir da: Kind von den Elwrn entaugen; „ un;m noch us..- nbdnmin-la Schmennn. dnnon die Hnuptmlle lm Symptnmbllrl der Hymm zugelnlleu wu. Zwei Mnnlu.e spam wu! „ „. s„k„„. der Unlerlnibwlrllull xuuLulben. Din u,nm., zu der a„ Kind nebuthei prnsdisponierl. war. man; dl. Tumorhildung „„ prcvacionn. rien nalen. gennmnm und ich um , um den Ilm-enden. nberhnrmlanen Erscheinunxeu du lly=t.e ie =l'nssell, vi=lleicht die aral.en Anneicl'lern der sehleichcnden unhnllvollon Er rlmlmng übersehen.

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wg i‘ieu'a. zur-pe_iieiinnnil.elegiä .iee Allltgnla'bbns ein.

§ 39

olenluntares Abwelnbestrelzen gegenVo.-sieilnugeu, welehe Uuluslclrlpfindiulgeu emeul.en i.....neu. e... Eestiubeu, dns sich nur den.. Fluchlrefiex bei Suliuiulzreizeu au die Seite stellen Must, zu einem der Hnlipnpfeiler des Mechanismus zu machen, welcher die hyarerlsnlwn Symptome (ring! Mm innge gegen die An. nni.me einer enlnlmn Ahvl'flhrtprrlerlz „i.-i.. einwenrien, .lnss wi.e.. im Gegenteil l.eulig genug unmo'glich finden, peinliuhe E.. inner/ungen, .l.e uns verfolgen, ln. zu w rden und pe.nl.ni.e Afiectregnngen wie Reue, liew.esenevu. fe zu verschalwnen. Es wird Ja nicht behauptet. (iriss diese Abwehrtendenz sich iiber» .il durchzusetzen vermag, dene sie nicht im Spiel der p5yc'nischen Kräfte auf Fucloren Stoisßn kann. welche zu anderen Zwecken des Eutgegengesetztc anutl'cbcn und ihr zum Trotz zu Stande blingmi. Als «las alcllikeutanisnlio Prinzip des seeli.ei.en Appnrlih:s lässt sich die Scinclltung. .le. Aul— hnu alle einander \\helilflel'ullel] Instanzen ernten und es ist. ; Wohl ln:)glicli, =dass (lies Abwellrliesneben EiYIPI n.e.irigemn ..eyel.iecl.en Instanz .'mgehl'lrt von höheren luelnnz... ehe. gel.e.n.m W (l E; spriulll jedenfalls f... die E\istenz und Mächtigkext diese. Tenden: .... Abwehr wenn wii V'Olgangu wie alle ... unseren Beispielen von Ve.geseen nur ne znl'liclp führen können. W..- sehen. dass muncl.ee um seiner selbst willen vergessen um] wo dies nicht möglich ist \"exschiebb die Abwchmmlcnz ilu Ziel und ur. ng: \\cmth ns um... anderes, minder l.edeulee.nee zu... \clgcsscn, viclclicsm nssmiatli'e Verknüpfung mit dem eigentlich auslüssizen gelalen ist

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De. hie. cnlwickelln Geniciltlipnnkt dm peinlicim Ep illuenlllguu n.ii besundelel' Leichtigkeit .le... iliuliviel'teil Vergenen ve.-lulien, ve.-.lieule anf liielirere Gebiete bezogen zu werden, in denen er heute noch keine oder eine zu geringe Bem:hmng gai'lm'ipn her So Preehnint. Pr mir unf‘ll immu- nielll. genügend nehm-i betnnt bei .le. \Vl\l'lilgung von Znugennussngen Vul' Gericlil‘}, wobei man offenbar der unter Ellistßllnng des Zeugen einen allzu gioesen puniicieienelen Einfluss ,auf dessen psycmsuhee Kräl'tesplal zus.—...... Dass im... be. der iintstehnn der Trniitionen und der Sagen csuhichte clubs Volkes einem solchen Motiv, das dem Nutionlägc ühl Pc nliche aus der Ein innnung ..mumemn, Rechnung l.egen muss, wird allgemein zugesmnden. Vielleicht würde sich bei g'enluerer Verfolgung e.ue vollständige Analogie helalisstellen zwischen der A... wie Villi(lsl'll'ullilluflen uln.i vl ie ll,e Kiudlleilseliuuerlluguu de: einzelnen Inullviduullls gebildet werden.

§ 41

Ganz ul...i...l. wie beim Nu.nenie.geseeu kann Auch beim Yergas=nn \ßn Emilmlkerl Fehlerinnm'n Piun'.fitrn dm dort, wo (“( Glauben finlet als Einmalilngfllmläl'llung helell'hnet wird Die Erlnuerungsinuschung ... patllologlsullen F.il1en , m der

§ 42

!. \‘gl u....— ei. nes. Unminnlp=_velmlagié wm

§ 43

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Freud.‘Zilr P.yehepe.hoing.e des Alliegeiehene etc. .o,ä

§ 45

Perenme spielt ...ewgeradezu die Rolle eines conetitiuerenden Momentes he. der ehnbxldung „ ‘het eine ausgedehle Liner ...... weehgerefen, ... welcher .e.. durchgängig de.. .....we.s .... ...... Motivirung de.-selben ve.m.ee. De ...... dieses Thema der Neurosenpsychologie angehört, m...... es sich ... unserm z..sninmenhange der Bei.nndlung. Ich werde dal'ü. ein sonderharnu Be......e. mer eigenen Ei'innernngstäuschung ......eile... ..e. adie Muti erung durch unbe\\ nsstes vexuxiinghss Mamma] und die A.. ...... Weiss ..... \ erkn'upfung ..... demselben deutlich genug kenntlich werden

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Als ich il.e spm=ren Ahsclimnn mainee Buch». über Traumdeutung schr.eh, beienrl ich mm}. in einer Somxnsrfrisclie ohne Zugang zu Elbl.otheken und Nauhschlngebüanern ...... wnr genö:.g., ...... Vorbehalt _sp'nlerer Co..ee.u.-, allerlei Beziehungen und Citeze eine dem Gedächtnis in des Menuenr.pb e.nz..tragen. Béim Abschnitt. über dn= Tngträumcn fiel mir die ausgezeichnete F.;... des nimen E......mite... .... „Nabnb“ v.... A..... D...... u... mit welcher der Dichte.- wal..suheiniich sc.nee.gene umerei gesch.ldert Ich glaubte mich .... eine der Phantasien. "lie diese. Mu... A- M.. Jocelyn nannte ich ihn auf seinen S....L. e.gängeu d....;.. ...e S....seen vun Pm'is aueh] u.a., liuull.uli zu erinnern ...... begann .... .... ...... Gedächtnis zu repr_utlu< Cik‘an Wie also Herr.locelyu auf den Strasse sich kü'.m einem (lurchge'mnden Pferd o...gegenw..f. es zum s...»... ...-...gr, der “'ngenscl.ing sich eine! zum hohe Persuuliuhkeit den. Coupé e.....e.g., Herrn Jncelyn ...e H...... drückt und ...... sagt! ,Sie wind mein RHHEY. Ihnen Verlinke .ch moin Leben Wu kann ich' für Sie .}.nn'!“

§ 47

E.wu.ge Ungenauigkcilen .. .... Wicdcrgnbe'tliesvr P......m, lrüsr.ele ich mu,l.. würden sich leid.. zu Hause verbessern lassen, wenn ich das Buch zur Hand nehme. Als ich dann aber den ‘,.Nnbnb“ du.chblätterle, um die. dr... bereite Stelle meinen Mannsamples zu .e.g1e....e... f...... .. zu ...e...e. g.öee.en Be. lcllälnuug ...... Be...ixruug nichts von einer suiclm. Trliunnerw des Herrn Jocelyn de.-m, _]E c... ......e Buchhalter ....g gar um... diesen Namen, sondern hiess M.- Jnyp..se, Dieser zweite Irrtum gab dem. held den Schlüssel zur Kler\mg des armen, der Erinnerungstauschung. Joy eux' [wovon der Name die (e....nine Fon-.. der..e.i.) .... undy nicht ...der. müsste .c.. .. me...e.. eigenen Nemen: l<‘ieud ms Franzöe.eche übersetzen. Woher konnte else die ilisci.lzch c.-.nnerte. Phnntns.c mm., (im .ch Daudet zugeschrieben hatte? Sie konnte nur ein eigenes Pro. ...... ee..., ein T.g.mem, ...... ich „.... gemacht, ...... der ..... nicht bewusst gewo.den, oder de. mi. einst bewusst: gewesen, ...... der. .... ee....e. g......11... vergessen v......n—m ...... .... ..... „.... ... P...... gun..uzllt, wu .... .... g.....g_ ....se... ...... ..... Sehnsucht durch die Strassen spezieit bin, eines Hell'exs .....1 Pruteul.urs sehr he.lnrlbig, hm Maine.- (‘. i.». nnt mich (lem. in seinen Verkeh.‘ zng n.... n....m. les .Nnhel.“ lmlw in.. du....

§ 48

§ 49

104 n...... z... Plychnpltbolngie a.. ...ug.i.hmu m.

§ 50

wiederholt im Hause Churuot a geuohcn. Due AM crl.iclie an der Suche ist nur, dass ich kaum irgund_ einem anäe.en Vor< nmllungnkreiu .. leind_nelig gegnniiberiatulie. wie dem ...... Prowgieib« wenden-. Wu min. in unserem Vnterlamle cluan nicht. verdirnt Einem alla Lust dumm. und meinem Chur-klar ugt die Sim-mi.... .ln Pralectiunul.imluu illwrlinupl wenig zu. Ich habe immer \inuuwühnlicl. viel Neigung dazu varupürt, „aalbst der brava Mann zu nein“. Und gerade lCl’l minute dann in. solche. übrigens ..... erfüllm, Tngtrinme gemnlmz werdnn‘ Anssnrdnm ist (ler Varl‘nll auch ein gute-) Beispiel (lnl'nr, wie dis ziiriick- galzl.ltene -— in dar Parmoia. siegreich hervorbrecliende —- BeZiehung zum eigenen Ich ...... .. der objectiven Mann.... der Dinge ...... ...... verWu-rt.

§ 51

H. 1)..s Vnrgnimnn von Vorsntzen.

§ 52

K...... ...... Grappa ..... P.....ome... ...... ...... b......» ...... Beweis der Then, d.... die Gnringfügigkeil der.-\nfimorksainkeil für sich nllElll nichl. l.inreiclie. div: Felilkiuung zu erklmen. Als die de.. Vergessen: wu Vumilzt:n. Ei... Vorsatz ist. ein Impuls .... H.....iluug, a... bereits Eilligung‘gel'uuilun i..., de...... A...führung ...... auf ei...... geeigneten Zeitpunkt ......hahm wurde. Nun kann in (lem nn gennlmfi'snan lmervnll nl'mrdingn nina rl.=rnru'ga V......dmmg in den Mann... eintreten, dass der Vorsmz nicht zur Aullühmng gelangt, aber .1..... wi... er nicht ver. genen, immle ..v.d.e.. ...... aufgehoben. 1)... Vurgelien ...... Vor...zen, dem w.. .ll...gl.ci. .....i .. allen möglvchen am...»... u.....i.egen. pflegen wir u.... ...-i.. d...»... e.... Neuerung .. .... Motivengloiuhung .. „m...... sondern i...... .. gemainhin ..... ...im, oder wir suchen eine psychologische Erklärung .. der Annahme, gegen die Z.... .... Ausführung i.... i...... „i... die erl'm'del'liclm Aufmerksamkeit für die Handlung nicht naeh! beieit gefunden. die doch für das Zustandelmimueu den Vurutzea uner1....iiui.e B......gung war. a...... .]... f... .... n......c... Handlung .... Verfügung s...... D... Beobachtung „...... normalen Verh.keus gegen Vnrnmze lmn ..... di...... E...]...mgsvenuch .... willkürlich nbwsisan Wenn ich des Morgen; einen Vorsitz ......e, der abends ausgeführt werden ...u, .. im... ich im Laufe deu Tages e....gen... .... ...... gem.\lmt w....e... E. b....cin .... tagsüber üben-hun 1 nicht mehr bewusst zu werden Wenn sich die Zeit der Ausführung nähert, fällt er mir plötzlich ein und „m...... mich, .... .... vorgnsflzl,en Hmdlnng ......g... v.... bereitnngen .. i...... W...... ich .... ei...... Spu.e.g...g ei...... Brief mimehme, welcher nach keine befördern we.den soll. so brauche ich il... als normales und nicht narvüwe- Individuum keinfluwegs die ,...... s...... m.... i.. .... H...... zu trugen .....1 nnwrdessen nach einem Briefkasten nusLuupü.hen, in dan ich ihn werfe, iumdarn ich pflege ilin in die Tasche zu Macken, meiner Wege .. gehen, meine Gedanken .... sehweif'en ... m...... und ich rechne darauf, dass ein... dar nächsten Brial'kiulnn meine

§ 53

§ 54

Freud. ziii Psychopthnlngle des Allu;slebema etc. 105

§ 55

Aufmerksamkeit erregen und mich vernnhnsn wird, in die Tasche zu greifen und den Brief hervnrznmelmn. Das nomnlq Verhalten bni gets-stem Vorsan dankt sich vollkommen mit dem cxporimenoell zu urzcugnndun Benehmen von Personen, dnncn man cine sog. „ponnhypnniisnlic Suggesfion auf lange Sichl“ in der Hypnose eingegeben hat‘). hin ist gewöhnt, du Phänamen in folgender im zu beschreiben: Der suggerieltc Vorsatz xchluummrl in den bslmfl'euilcu Personen, bis die Zell seiner Ausführung hersnnllht. Daun wacht er auf untl treibt zur Hnndlung.

§ 56

ln zwaiarlni T.ehanfllngsn giebt sieh Mini] rin- Lnii-i Reichenschnl't. davon, dass du Vergssseu in Bezug >ulfVoru>ttzn hai-ws. wegs den Anspruch erheben dark, als ein nicht weiter zm-nclp luhrbnres psychischen Elamenlnr- hänomen zu gelten, sondern zum Schluss auf uneingesta.ndene olive herecnl.lgt. ich meine: im Llebesverhlltms und in der Militirnbhüngigkelt. Eln Lieb haben der das Rendnnvous versäumt hm, wird sich vergehlmh vor seiner Dame entschuldigen, er habe leider gun il.inn vergessen. Sin: ird nicht Versäumen ihm zu antworten: „Vor einem Jahr h' test Du nicht vergessen. Es liegt Dir abc—n nichts mehr an mil,“ Selbst wenn er nach der oben erwähnten plycllulugisulleu Erklärung grifle „ml sein Vergessen durch gehinfte Gaschlllte entschuldigen wr‘llte, wurde er nur erreichen. dus die Dam»: _ im slzllnrf'sinnig geworden. wie der Arzt in il" Psynhnn.nnlysa * „in Anm.-art gkbn‘ „Win mnikwimlig, das sich solche gesuhi(tliche Storungen friiher nicht erei net hnben ' Gswiss will auch die Dnme die Möglichkeit des ergen:enii nicht in Abrm:lu stellen; sie meint nur, und nicht. mit Unrecht, aus dem unnbsrchtlluherl Vergessen ssl ungefähr dar nnnlmhe Schluss auf ein gewisses Nichtxrol.len zu ziehen wie im: der bewussten Ausfluchl.

§ 57

Aehnlich wird im militärischen Dienstverhälm.s der Unternhiud zwischen der Unterlassung duluh Velgessan und der in Folge von Absicht prlnzipiall und zwar mit Recht rem h'slgt. Der Soldat darf an nichts vergessen. was der lllillt.ii,rischs Dienst von lliln fnrdert. Wenn er doch daran vergisst. obwohl ihm diese Forderung beknnnt ist, so geht dics su zii. (llss sleh den )i1ntiveny dia anf Erfullung der militnrisl-hfln Forderung dringen, nndere Gegenmniivn entgegsnstellnn Der Ein)ähnga etwa, der sich heim Enpport entschuldigen wollte, er habe vergessen seine Knöpfe blank zu putzen, ist der Stufe licher. Aber diese Strafe ist gel'lnglilgig zu nennen im Vergleich zu juncr, der er sich uussntzte, wenn er das Motiv Seiner Unterlassung sich und seinem Vorgesetzten eingestehon würde: ,Der elende Gslnsschendicnst ist mir gm; zuwider“. Wegen dieser snnreinpni—nis, aus ökonomischen Gründen gleichsam, be

§ 58

1) Vgl. Bernheim Nein Studien über Hypnolisvnus, SH;gention null Psychn\llernple, mit:

§ 59

§ 60

des Ailmgslebens „an

§ 61

105 i‘nnnd. Zur Psychopnk.holo '

§ 62

dient er niuh des Vergessenn nl= Ausrede. oder kommt es als Cumpromiss nn Stande

§ 63

Fruuenrliennt wie Mi tärdienst erheben den Anspruch. dass Allr—s zu ihnen nnhnrign vlr=m Vprgpswn nmn'wkl icli, und nr. wecken in din Meinnn,; Vergessen sei 7nlnssig bei nuwichvigan Dingen, niinnnd es m w.ch„gnn Dingen ein Anznichen davon nel, dns mm sie \vle unwichtige behandeln wolle, ihnen also die Wichtigkeit nbsprnuha. Der Gesichtspunkt der psychischen Weib achmzun is‘ hiux' in der That nicht nbzuwuscn Kein Mensch vergisst nndlnngen uuszui'i'llirrn, die ihm nehm wichtig erncliuincn, ohne nich klein Vei'dnchte „im; 5m.-nng nuszusetzen Unsere Unt=xsuclmng kann sich also nur auf das Vergessen von inel-n oder minder nebensauhlichen Voisiitzen erstrecken: iü| gnuz null gin glciuligiliig nun3nn v\ir |u:iuuu \'n„niz r'|uclileh, denn in diesem Falle Wlire vr wuhl gu\\isn naht pul'ussl \»: rduu

§ 64

Ich hnbc nun wie bei den früheren Funebinnsslhrungen die bei mir xelhsz. hnnhnwhromr. Fjiln \‘nn Thun-rin n_x_r dmr-,hVa-rgpssen gPsnimm-lt und miizuklaren gps chi uni; linrhm gm . nllgemnifi gefunden, dass Sie nn( Einmengnm; unbekannter und uneinge— llmdener Moin-„_ oder, Wie mnn „gen kann, nur einen Gegenwullenf zui'm-kzulülv'en wmen ln n-mai-Relhe dieser l4‘illu Lmlnml icli mich in einer dem Dienstvuihriltnlsse hnhuhen Lagen untei einem anngn, gegen welvhun ich es nn-in i„nn; aufgegeben hmm. mi , zu Miaiulmn, !» n..„ i.). tlm-cliVelgesaen gegen ihn dtmonstncrte. Dnz‘ gehux1. \ln:s ich hesomlrrs leiv‘hf \'€|gesse. _zn Gebu\tstagen,Jub icmllnuhzei: ‘„.n.n nnd Slnmleieiliöhnugen zu gutnl'nen. Ich uelnm' en min immer \vmlex \m und nhw Zeuge mi in immer mehr, dass es mir nicm gelixwm will Ich bin jetzt lm Begriffe, darauf A„ll \muchn-IL um u-n l\lmi\cn. die sich ntrßuben_ mil. Bewusstsein Recht zu geh»n In einem [Ts—b9rgnngqvudium habe ich min-m Frcmnl ill—r mich hau, nut—h fm ihn an GinnL-wunnhm1»g.-mnxn 1um hu$humiian Tm'min zu besnrgcn. Vorhergesngt, mi. Winde nn bmde i‘ezg»e5@n, und 99 war nicht zu ver\vuuilul'n, dnsn dm l>’|npl\czvlung wnln— nun-de Es 1.än tna'mlicli in]! sclnnerzlichen i.nin„..—n.-i'..h -nnan zusammen. dass im nicht im St.\niu bin. Anteilnuhmc zu iiws crn. wo l'llL‘S'.‘ Aunssorung noiwemligerwusr übenniehnn ausfallen muss, dn finden geringen nenng meine) Ergiiffenhtit An ents]usc:\ende Ausdrth nicht zulässig ist. Suimem ich evkann’. dass ich nit vmgcbliuhc Symanhiv 1ni An.!mn m. .—.-1.n> gflnnmmeu imho. befinde ich mich in einer Au1'lelmun;r gegen 411P\‘9 Cun\*enlionen der N]tgefühlsbezeugzung. Alm'en soziale Nittzlichkelt ich andererSeite einschc. Cominlenzen hei ’l'mh-sl'nlien sind von dieser '7mPspäil'igvn Brlnmlllnng ausgenommen; Wt‘rn nn mich zu ihnen nntsclilmsnn haha \‘nrsinme lL‘l) me auch n. H \Vn mein/‘ Gehihlsbelhätzgung mit gonellxl-haitlichex Pflich( nu-his ilwlu‘ zu “um hat, da findet Sie ihren Ausdruck Il\1l‘i\ niemnls duwh Vergessen goliemmt,

§ 65

§ 66

Freud. Zur Psychopechologie des Alltng=lebens etc. 107

§ 67

Aehnlich erklären Emil durch den Wlderetlelt alner con» 3'cntinnellcn Pflicht und einer nlul1t‘ eingcslnndencn lnnerun Schätzung die Fülle, in denen man Handlungen auszuführen vch gl„l, die man einem Anderen zu seinen Gunsten miszllfühmn versprochen hat. Hier trlfi‘t es denn regelmässig zu, dass nur del Venpl'uclzer an die entscimldlgelnle Kluft des Verge eng glaubt, wiihrend der Billslellel =iull ulllm Zweifel die llclllign Antwort. giebt: Er hat kann Interesse llama, sonst lllltle er er nith ver

§ 68

essen. Es giebt Menschen, die man nls allgemein vex‘g ich ezeirlmpt und rlnnzm in ähnlich-r \anse nl; nnrscllllill'lgr‘geltfln lässt wie etwa den Knrzsichllgerl, wenn er all! der Slmsse nicht glüsst.‘) Diese Personen Vergessen alle kleinen \'ergpmlmngen dle nie gegeben, lassen alle A\lltrlige unnnsgufilhrt. dle Bw elllplnngen haben, elWelsen sich also In kleinen Dingen nls un verlässlich und erheben (label dlc Forderung, dass man ihnen diese kleineren Vul5 "see nicht übel nehmen, & h nicht dnlch illan Chnrnkter erklären, sondern nul erglmis .: l‘llge-nli'llnlichkeit znrilckfüllren solle. Ich gehöre selbst nlclll zu lll£ en Leuten und habe keine Gelegenheit gehabt, die Handlungen einer =oltl'len Prr=uu zu Analysieren. um ll:lll:ll die Auswahl des Vmgnsseus die Mollvierllng desselben nul'zudecllen. Ich kann mll‘ll aber llel Vr,rlmllung per nnnloginrn nicht erwehren, dass hier ein ungewöhrllwll ,;mm-s Mensa wm nicht eingesmnrlenerGeringsr‘hhlzung des Anderen das Motiv isl. welches (las consmnlinnnlle Moment (nr „ine Zwecke m:she\ltet

§ 69

Bel nnderen Fällen und dl>‘ Mann» das Vergessen! w , leicht nnlzufinden und erregen, wenn gnl‘unuen. em gm sex-es Belrclnden. Sn merkle ich in früheren Juin-an, das! ich bel einer grösseren Anzahl von Kmnlionbcsnclwn nm nn einen anderen Besuch vergesse als bei einem Gratispntienben oder bei zinnl Collagen Aus Beaul'llimlmg hicli'lbm helle :ch mir angewöhnt. die Besuche das Tng£s schon nm Molgen als Vmsm zu notieren Ich wenn nicht, ob andere Aelttn nllf' dmn nämlichen Wege zu der gleichen Uebung gekommen ainll. Aller mm gewlnnl 50 eine Ahnung lll\\'nn, was den fing. Nenrnslhenikel veranlasst, die Mitlellllngen, die er dem Arzt machen will. nur dem berüchhglen „Zum-l" zu unklaren Angublieh fehlt ei Ihm nn Zutmuen nurReproduktmnslelstlln„ seines Gn.ünl.lmnsng, Das ist gawmn rlchtlg. nber Llle Sonne geht, so vor well: Der Kranke hat Helma \"elficllledenen Beschwerden und Anll‘ngen mama lnngalml vorgebranht Nnclul.nn er l'urLig geworden ist, mm'nt er einen nmeu Pnuse, dernnf nicht er clan Zettel hervor und snglentecl1ulnligend: Ich habelllil'ethsnufgesclll'lcllcn,

§ 70

\) Frauen Kind mil. ihrem Inlnen \'Pr=thndnis Nr unbewusle snzllsnlzn Vorglm,;e in der Regel eher gennign es „ln Beleidigung anzusehen. „nn um. sie ml der Stamm nicht erkennt, Also nicht grllnt. 115 ... die nlnllsl. llegenden Erklarnngnn zu denken. (im der 5lumlgn kumlclnig «ei oder * Gednnhn versurllllsn nie nlcl\t bemorkt hm >.n ,« llliesserl. null hätte ale „lm bemerkt, wenn man nel. „ehvng uns ihm-n machen w wie“.

§ 71

§ 72

108 Freud. Zur Psyaliupalhnlnirin dna Aliblgalubens etc.

§ 73

weil icli mir su gar nichts merke In der Regel findei er im! dem Zettel nicht! Neues. Er wiederholt jeden Punkt und beantwortet ihn selim. Ja, dnrnlwh habe Ich schon gefragt. E.llemomitrlel‘t mit dem Zettel wahrscheinlich nur einen seiner Sympbomo, die Häufigkeit, mit der seine Vorsä.ize durch Einmerlgiing dunkler Moliva gealöri werden.

§ 74

Ich riil1re inner an Leiden, an welchen auch der gmssel-e Teil der mir bekannten Gnsunilen krunki, wenn ich zugcslehc, «lass ich besonders in höheren Jahren sehr leicht uurl für lange Zeit wugessen haha. snllcllnla Hildler nariinhnngehen. uder dass an mir hesnnders leicht begegnet. Zahlungen durch Vergesuen ailfzilsilhiehen. Tlnlängst verliess ich eines Mnlgens die Tabaknafih, in weh-,her nh mninan lilgliizlu=n Gigai»i-enmnlraiifgamanhc hatte, ohne ilm zu beznlilen. Es WM eine lloclist hlnulosa lfnlerlnssung, denn ich bin dort belian und konnte dnliel erwarum, hrn nächsten Tag im die s hald gcmiillnl. an \\a'dan. Abel dia kleine Veraäumnis, den Versuch, Schulden zu machen. ..iahb guszs nichb ausser Zulmimnunlwug mit rl„n Budgcb mwägungen, die mich den Var—mg über beschlilhigb hatten. In Bezug auf das Thema. von Geld und Besitz Ihnen sich die samen einen zwiespiiltlgnn Vel'llnlbenu auch be. den meialan aug analianrligan Menschen leicht nachweisen. Die piiiniiiw Gier daahuuglings. der ainli allex-Ohjahln zu be . Ll.tigen sucht |arn sie zum Munde zu fiihren], zaigi sich vielleicht allgemein als nur nnvollauinrlig durch Culuur und Erzie.mng übelwimden’).

§ 75

Ich fürchte, ich hin mit allen bishs-rigeu Beispielen einfach lianal gawnrzlnn. Es kim: mir abnr le:ll nur rscht sein, wenn

§ 76

> Der nahe. den Thema zu Li ba an ich him din „wahlra Einteilung durchhreclion und dem obaa (; .gzan nnschliessan. il.aa in Haan; mil Gmdmehan dns Geduzmnis ilnr Mennhen eine besonders Putuilichkail. r.nigi. Erinnuiuhlgatluschnngnl :bwnh herein lmnilill. i... hn’>vn. sind. nia ich an mlr nlbsl w.i;a. oh nah. h..rinul< Wo rl..r gewinn=-lßhll .a Absicln ahselba von den (,rin an 1nmaaaan ififr Lehen—thrunp. und a eignLlich „irn Scheu. h Lull gelAzmgn wird wie bain. Kurtanlpisl. n.iiz.n di. ehrliahaiun Mhnnar „. Irrlllmnn. Erinnerungilr und Ruhm fehlen: und finden sich anltsb, onaa recht zn w|.sselz wie. in kleine Bar ergereien remirlrah. Au! !nlchen Freiheiten berlin, nichi nn mindusun (let pzyabimh erln3cheudn Charnkter des Spiqu n„ Sprinhwort, ilaaan..a beim bpinl clan Chlrlkl.er die: Mensnhan erlienni. ist nnngeban. wann mm hinzuhl en wil' Elan uilt=rdrllcklun Char.lnnr , ih in. es unubsidllliv;hr Rachen ehlt-r bei Zlhll(sllmlrn nach giebt. ao linierlngüli sie aflonlmr >rllzen Beqmilun{.— lm Kaufmanns>lamle kann man mung eine gew so Zögerung in der er«usgnhuus von Geldluunmem bei der Beznhlung win Raclmnngun und d l. bunblchlon. div :.lom Eigner kuinvn Gewinn bringt. iam‘lem nur psycho ogiqch zu iersl.ehen in als eine heusaarung dei Gegenwill: Geld \Dn ainh zu thun _ hlib aan intim=tßn und „a waaigsi,an klar ortenen Kemmgen h ngt a, zllslllnx’_nen wann gerade innen emo hc<nndare Unlusl. zeigen. den Am le him ren Sie haben gawhnnlinh l)" Pnrtemnnn-iu verge:seu, herum dnrum in d„r0rdiaaliaa nicht, zahlen, mg. —»n dmn ragalmmig, a.. Henunr ri„n Hanna an. zu aabinlun. und srlzen es SL) durch. Ellis man 51! nmson5b * .!!!“ ih!!!“ schauen ADN willen“ , behandelt hav. sin» zahlen gli'i=hnlun mit, ,hmm Anblick.

§ 77

§ 78

Fluid. zii, pnynhnpnlhnln,.e du Alll-gelebene sfr. 103

§ 79

M. aut‘Diuge stosse. die jedermann bekannt nincl. und die jeder in der nlmlichen Weise versteht, du ich blos vorhnhe, das Allfäglicha zu sammeln und wissen!chaftlich zu verwerten. Ich sehe nicht ein, washalb der Weisheit. «lie Niederschlag dei gemeinen Lehmserl‘ahrnng ist, die Auinuhlne unter die Erwerlmugen der Wissensclmfi versagt sein sollte. Nicht die Verschiedenllell tler Objects, wandeln die strengen Melhnlln bei der Feststellung und rllL< Slrehan inch wnirmichenrlem Zusammenhang man.th den wesenlllchen Charakter der wissensehnßlichen Arbeit alls,

§ 80

Für dio Vorsitze vun einigem Belnng heben «„ nllgemeln gefunden, dann nie den vergennen werden. wenn nich dunkla Motive gegen sie erheben. Bel noch weniger wlchtlgen Vu.» ahnen erkennt. man als „weinen Mechnnismus des Vergessens, dass ein Gegenwille sich von wu anders her auf den Vorsatz überträgt. nnnhdem zwischen jenem Anden: und dem Inhalt des Vorsatzes eine luuallicha Associatinn hergestellt worden ist. Hierzu gehülb folgenden Beispiel. Ich lege Wen nnl nchünac Luschpapier und nehme mir vor nnf meinem heutigen Nachmillngnweg in die Shall! neues elnzuknuien. Abar nn vier nur. einnndel'l'olgenllen Tngen vargasse il-.li rim-nn, hin ich mich befraga, welchßn Grund diene Unterlassung hat ich finde ihn dann leicht, nnvhdem ich mich besonnen habe, dns ich zwnl „Löschpnpier“ zu snlneiben übel „Flienspn er" zu engen gewöhnt bin. „Fliasll“ ist der Name melnea %reundes ln Rex-,lm der mir In äen nämlichen Tegen Anlass zu einem quälenden besorgtun Gedanke-n gegeben lm. Diesen Gedanken l.-nnn ich nlcht los werden, iiber die Abwehrneigung (vgl. Seite 39) äussert sich, indem sie sich mittelst dex Wurtgleichhs—it auf den indilierenten und dumm wenig lesiatenl.en Vorsan übclbl'ägt.

§ 81

Director Gegenwllle um] entfernlele Mutiwierung trefl‘en in folgendem Falle von Aufschub zusammen. In der Sammlung ,.Gl'enzflngcn d88 Nerven- und Seelenlßhens“ hatte ich eine kurzo Abhandlung über den Traum gesulll'iehen, weluhe den Inhalt mainel' „Trnumdantung" resumierl Bezgmnnn in \VIehbaden sendet eine Con-oem: und bittet um umgehen-le Elledlgung. Well er das Han noch m Weihnachten eingeben will. Ich mache die Col‘recmr noch in [ler Nacht und lege sie lmfmelnen Schreibtisch, um sie am nächsten Morgen mitzunohmeu. Am Morgen vorgcssc icli daran, erinnere mich erst nnchmi(tn,l_ls beim Anblick des Kreuzlmnlles auf meinem Schreibtisch. Ebnnsu ve gcsse ich die Correctu am Fachmitmg, am Abend um] nm !: sb.—n Molgen. bis ]L'l’l mich endlich anl'lall'c nml am Nachmittag des zweiten Tages die Currentur zu einem Brleiklisl.en lmge, \'\ wunde.l, wn= llBl'Gl'llllll dieser Verzögerung seinmlag. Ich \\ill nie offeilhul'nichl absenden. aber ich finde nicht. warum. Auf demsellu-n s 'm-gnng „nie im nhm-bpi meinem Wmnm- v„ln ..-, n...imfh (Ink 'h-nnmlmnl. plihli4'iel't im, ein, mache eine Be Plllmg und „ge (lm-m, wm von einem pl'ulzlivlien Einl'nll gz.rlebenz „Sie wlsien doch. dass ich rien ,„Tmlun" ein 7w’mtes Mel g .

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110 Frei.fl, Zur Psychnylthnlngrn den Alltagslelrenr rm

§ 84

schrieben habe?" , „Ah, iin wiirde ich doch bitten , „Es» ruhigisn Sie sich, nur cin kurzer Aufsatz für dia Lowcni‘oli Kurellai'snhc Sammlung,“ Es war ihm llml' iloch nicht recht; er besorgte. ler Vorkriig würde dem Absatz des Buches schaden. Ich Wllltläpllull und l'ugie endlich, „Wenn ich mich früher an Sie guwemlet hmm. würden Sie mir- dic Publication unh:mgt liitlien'!" _ ,Nein, irn leirrerrregrß Iuli glaube selbst, dass \{‘l\ in meinem vnllen Recht gehandelt und nichts anrlan=e getlian lrrlrrr, als Wiis nilgnrrrrrirr \"ihllrh irr; dm-h nnlrrirr; rg m]! nwrss, thus ein .’i'lnilichfl Brflenkim, wie Ps di>r Verleger lil\i$ertß, [ln Moliv meiner Zogerung war, die Correclnr rbrrrrendnn. Dies Bedenken geht lauf eine frühere Gelegenheit zurück, bei Walcher em anderer Verleger Selrwrerigirerten erlrrria, als ich. Wie unver lileilllich, einige Blätter 'l “ rns einer friiheren, rn nnderern Ver ing erschienenen A eit über cerebrnle Klmlerlähm'mg unver .imlert in ill: Bearbeitung desselben Themas lm Handbuch von Norhnagel hlnüherrlahm. Dort findet. aber der Vorwurf abermals keine Anerkennung: ich hatle auch damals meinen ersten Verleger (identialli mil. dr„rr ul=l' „Trauuiilmil.ulig“) luyal von meiner Absicht verständigt. Wenn aber diese Erinneruugsralliu mich weiter zuruekgehp D rückt sic mir allen noch früheren Anlass vor. ilori ». er lfellersetzlmg an; dem Franzmisn'hen, bei welchem ich wirklich die bei i3iner Puhllcn(inn in Betracht kommenden Eigentumsreclite verletzt linhe Ich lllitla dem ubersatztun Text Anmerkungen beigefügt, ohne irrr diese Anmerkungen die Erlaubnis des Autors uacligesuuht zu haben, und habe einige Jahre später Grund zur Annahme hekimlmen, dass der Autor mit dieser Eigenmliclitigkeit unzufriedrn war.

§ 85

Es giebt ein Sprichwort welches die Impul?lie Kenumis verr‘ai., dass ll!“ Vergessen von Voralitzarr nlullts Zulhllrges lrt„ „Wrrr lr.xiu „inrnrl zr. tllun \ergesbeu hat. rlrs vergisst „.nrr dann noch ul'ler.“

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VII. Das Vergreifen.

§ 87

Dei rinnlrerrswrrirrr Arhs-il von Merirrgrr und Mnynr- entnEllme ich nach di:- Stelle (p SIS]:

§ 88

„Die Sprer-lrfeiilox stehen mehr. ganz allein da. Sie entsprechen den Fehlern du: bei andoren Tliiatlgkeiten dell Menschen air-h oft einstellen und 1iernlieh tlréricht „Vergesshcllielten“ genimmt werden.“

§ 89

lr,h hin also komesl'nlls der erste, der Sinn und Absicht llintei den kleinen Furlct.onsstörungen des \égllchen Leben: Gs:nndu vermutet.

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\Vrun (lm Fehlm beim Splev.lleu, dns ja eine motorische Lei=tuug ist, eine rululra rirrfinrrurrg zugelassen llubßii. r-o liegt es nahe, auf die Fehler um. rer sonstigen motorischen Ver‘» rrr.lrern„en die na.mlli:lle Erwurliing zu rrlrerrrngerr. Ich habe lrrnr- zrwr Gruppen vnn Fallen gebildet; rlln die Falle, in denen dar Fehlßffflcl da; \Vasemlicha scheint, also dia Ahirrurig vun

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110 Frei.fl, Zur Psychnylthnlngrn den Alltagslelrenr rm

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schrieben habe?" , „Ah, iin wiirde ich doch bitten , „Es» ruhigisn Sie sich, nur cin kurzer Aufsatz für dia Lowcni‘oli Kurellai'snhc Sammlung,“ Es war ihm llml' iloch nicht recht; er besorgte. ler Vorkriig würde dem Absatz des Buches schaden. Ich Wllltläpllull und l'ugie endlich, „Wenn ich mich früher an Sie guwemlet hmm. würden Sie mir- dic Publication unh:mgt liitlien'!" _ ,Nein, irn leirrerrregrß Iuli glaube selbst, dass \{‘l\ in meinem vnllen Recht gehandelt und nichts anrlan=e getlian lrrlrrr, als Wiis nilgnrrrrrirr \"ihllrh irr; dm-h nnlrrirr; rg m]! nwrss, thus ein .’i'lnilichfl Brflenkim, wie Ps di>r Verleger lil\i$ertß, [ln Moliv meiner Zogerung war, die Correclnr rbrrrrendnn. Dies Bedenken geht lauf eine frühere Gelegenheit zurück, bei Walcher em anderer Verleger Selrwrerigirerten erlrrria, als ich. Wie unver lileilllich, einige Blätter 'l “ rns einer friiheren, rn nnderern Ver ing erschienenen A eit über cerebrnle Klmlerlähm'mg unver .imlert in ill: Bearbeitung desselben Themas lm Handbuch von Norhnagel hlnüherrlahm. Dort findet. aber der Vorwurf abermals keine Anerkennung: ich hatle auch damals meinen ersten Verleger (identialli mil. dr„rr ul=l' „Trauuiilmil.ulig“) luyal von meiner Absicht verständigt. Wenn aber diese Erinneruugsralliu mich weiter zuruekgehp D rückt sic mir allen noch früheren Anlass vor. ilori ». er lfellersetzlmg an; dem Franzmisn'hen, bei welchem ich wirklich die bei i3iner Puhllcn(inn in Betracht kommenden Eigentumsreclite verletzt linhe Ich lllitla dem ubersatztun Text Anmerkungen beigefügt, ohne irrr diese Anmerkungen die Erlaubnis des Autors uacligesuuht zu haben, und habe einige Jahre später Grund zur Annahme hekimlmen, dass der Autor mit dieser Eigenmliclitigkeit unzufriedrn war.

§ 94

Es giebt ein Sprichwort welches die Impul?lie Kenumis verr‘ai., dass ll!“ Vergessen von Voralitzarr nlullts Zulhllrges lrt„ „Wrrr lr.xiu „inrnrl zr. tllun \ergesbeu hat. rlrs vergisst „.nrr dann noch ul'ler.“

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VII. Das Vergreifen.

§ 96

Dei rinnlrerrswrrirrr Arhs-il von Merirrgrr und Mnynr- entnEllme ich nach di:- Stelle (p SIS]:

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„Die Sprer-lrfeiilox stehen mehr. ganz allein da. Sie entsprechen den Fehlern du: bei andoren Tliiatlgkeiten dell Menschen air-h oft einstellen und 1iernlieh tlréricht „Vergesshcllielten“ genimmt werden.“

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lr,h hin also komesl'nlls der erste, der Sinn und Absicht llintei den kleinen Furlct.onsstörungen des \égllchen Leben: Gs:nndu vermutet.

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\Vrun (lm Fehlm beim Splev.lleu, dns ja eine motorische Lei=tuug ist, eine rululra rirrfinrrurrg zugelassen llubßii. r-o liegt es nahe, auf die Fehler um. rer sonstigen motorischen Ver‘» rrr.lrern„en die na.mlli:lle Erwurliing zu rrlrerrrngerr. Ich habe lrrnr- zrwr Gruppen vnn Fallen gebildet; rlln die Falle, in denen dar Fehlßffflcl da; \Vasemlicha scheint, also dia Ahirrurig vun

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§ 101

Freud, Zur Psychopnlholngie des Ailingslehenn ein. 111

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du?Intenl.ion. bezeichne icli ala „Vergreifeu“. die anderen, in denen eher die gute Hmdlnng uuzw=rkminnig emhe„.l. lmnenne ich „Symptoin- iind Zufalliliendiungnn—. Die h'vheidling ist aber wiederum nicht relnlil-li dlil' llzlifi'illreii; wir knmmen ja wohl zur Ei sirllr, (lIIRB alle in Ill er Abhandlung gebrauchten Einteiluugen nur tlescr,pliv badmltsame sind nnd der inneren Einhnii des Ericheinilngsgeblktes widersprechen.

§ 103

Du psychologische Vei‘srllndnls des „Vergreifens“ erfährt ofienhlir keine besondere Förderung, wenn wir es der Ataxie und Epeulell der _cortienlen Annie" subsumlnieren Versuchen wir lieber die einzelnen Beispiele nni ihre jeweiligen Bedingung—‘n zurückzuführen, Ich werde wiederum Selbstbeobachtungen hierzu veiwendem zu denen ein}: die Anlässe bci mir nicht besomlens häufig finden.

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&) In früheren Jilliren. als icli Hausbesuche bei Pa:ienlen noch hhnilgen mndiie nls gegenwäl'lig. gesn'llall es mir oft, dass ich vor der Thum, im die ich klopl'en oder Namen sollte, an. gekommen. dia Sulllusaal mainen eigenen Wohnung mis der Tasche zog, um , sie dann fast beschiml wieder einzuslecken, Wenn ich mir ziisnmiiienstella bei welchen Patienten die! der «Full WII”, an muss ich annehmen, die Fellllmndlung A llli'issel lierßusziellen nus(l\(t zii linien , bcdeulelc ein. Hnl<ligung fiir lin! Hm, wo ich in diesen Miesgril_‘f \crficl. Sie wm 'aqmi‘nlurib 4lnm Gudankun: „Hler bin ich wm zu Hause“ denn ein trug sich um zu, via n-h den Kranken lieh gewonnen hatte. An meiner Eigenen Hemd linie id] nntülliuh niemals Die Fehlhandlung wu ..hn nine nyml:lnlisulie Dalßteliiing einen doch eigi-nllich nicllt1üi' arn=lhlafl.e. liewu w Annahme bu=tiiilinten Gedanken, denn in der Renlitlil. weis der Nervenath genau. dass der Kranke ihm nur Sn lange nnhnnglich bleibt, als er noch Vflfléll von ihm erwartet, null dass er salhql. Zinn anck ihr psychisnllen Hilfeleistung ein übermisnig wlrmes lnlunsee [nr mine Patienten bei sich gewllhnen im:.

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b) In einem beilimmken Hause, wo l('ll seit sechs Jahren zumimal lhglioh zu fcstgenctzlzcn Znitcn vnl' einer Thin-e im malen Stock auf Einlass wann, lsl. es mir wiihrend dir.—ses langen Zeit minus zweimal (mit einem kurzen Inkervall) genullchcn, dass ich um einen Stmk höhei gegdngrn bin. „im ininli „verslicgen“ habe Das eine mal befand ich mich .n einem ehrgeizigen Tagln4.uiu. der mich „|.bller um] immer üller eigen“ lltSh. ILll nherhai—le unilinls sogar, dass sich die lrligllclie Tlliir gcbfi‘iieb hama. als ich den Fuss au! die ersten Stufen des dritten Stuck» Werks nenn. Das nndpre mal ging irli wirulerlim „in Gptlnnlum vnrsilnkkn" “ weit; als lL'll es hl>lneikte, li: l\'Pll"fi und dia mll"l belieniwhemie Phn,m„n zu erllnscllen suchte, fand ich, dnss Ich mich über eine (phnnlnslerle) Knuk meiner Schriften iugenle, in welchm m.r der Vnrw url' gemacht wurde dass ich immer „iii wen ginge , und in dio ich nun den wenig respectvollen Auer druck „vcisticgoi'i“ ninzusolzcn ham:

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112 Pfund, z... P.y.impn.miog.. des A...-g......ne .....

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€) Auf meinem Schreibtische liegen seit vielen Jnhmn nßben e......d... «... Reflexhummer nn.leine Stimmgnbel. E...... Tages eile ich nach Schluss der Sprßnhmnndc fon, weil ich einen be. ntimmicn Stadtbnhnzug erreichen will, stecke bei vollem Tages. licht Anstatt des Hummer; die Stimmgnbel in die Hochfläche und werde durch die Schwein des die Tasche hernbziehenden Gegenstandes nui' ineiuun Missgriif nul‘merhsain gemacht. Wer =iuh über 90 kleine Vorkommnisse Gedanken zu mlchen nicht gewöhnt. in}, wird nhnn Zweifel den Fehlgrifi durch die Eila das Momenls el klin.. und anlsnhnlrligan lnh haha es trnr.zrlnm vn.— ezoge.., ..... a... Frage .. stellen, warum ich eigentlich die gtunmg ...... „...... ...... Hamm... gannrnmen. Die Eilfsrtvgkeit hätte ebonlowohl ein Motiv sein Name.-. den Urifi' richtig aus« „fü...... ...... nicht 1... ..... der Correotur zu vershmen.

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W... ..... zula_tz( ...... .... Stirnmgnbel gegriß'en? ...... .... Frage, .... ...... ..... d.. anfdrängt. D... w... vu. ...-e...... Tagen ein idiotis l1nl Kind, bei dem ich (lin Aufmerksamkeit auf Sinneseindrücku prüfte, ...... .... d...-„.. die Stimmgßbel .. gef.:lxeh wurde. dass .ch sie ihm nur schwer entmissen immun, Soll ul.... ulsu heißen. ich sei uiu Idiut.’ Allerdings scheint es ..., denn de. ......su. E......u, der sich .... Hammer nssnniiert, hmm: „an......- (hab. : Esel)

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Was mil aber il ,nes Gsnnhimpia‘l Man mus,— hier clip Situution betragen. Ich eile m einer Consultntion in einem Ort .... .... Wanthnhnstreuke, .. ...... K...]... A... ...... d..b|iefllch mitgeteilten Anamnese vor Monaten vom Balkon hei'nbgestiirzt .... ...... „...... nicht gehen im... n... A..., der mich .....liidt, schmihi, er wisw lrotzdcm nicht, .... es sich um Rückenmnrlisverletznng oder ..... ...umaz.sche Neurone — Hysterie « hund]... Due null ich nun entscheiden Da. wire also eine Mahnung am Platze, in da. haikein Differentinldingnoae be— wude.s vorsichtig zu sein. Die Collagen meinen ohnedies. ...... diagnonzimere viel zu leichtsinnig Hysterie, wo es ...... ..... ernsten: Dinge handle Aber die Beschima\fnng ist noch nicht gerechtfertigt‘ Ja, .. kommt m...... ...... ... H...... Bnhnnt.stinn der nämliuhe Ort ist, an dem ivh Vorjahren einen jungen Mnnn gesahen, der seit ...... Gemutshewegung nicht ordentlich gehen im...... I... :lmgnailimeite ......a1. Hy....ne ...... n...... d... Kranken splitnr ... ayuhimhe Behandlung, ...... d...... stellte es swh heraus, dass ic. fr.sliuh nicht unrir‘htig .lingnostiuiert hatte. ...... ...... ...... ......g. E....— ganze ...—...... .... Symptome des Kinnken wm hysteris_h gewesen, und diese schwandan Auch pmmp_l .... i...... .1.. Behandlung A..... n...... diesen w...-.... nun ein {iii .lic Tiil'lnple unmtaschma. Rest >.iuhibnr de. ch ..... ....r e.... „mi...... ...im... !. .:.-..... ... Die den K.....ken nach mir when, halten es lei it, tl": m; nische Afl“ectiun zu erkenne... ich [nme kann. an.... : \'m,k,when und anders urteilen l.imnl'n, ..hm— .'lm- Flin.ll'llük war Alu ,. .im' 4-ines schweren Irriums: .]... Vl‘rspreclwn .... Bahn.... d... ...l. i.... gegei.e.. i.....e, w..

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n...... z.. Psych.npnkhologie .... Alllngnlshens .... „5

§ 113

natürlich nicht zu halten. Der Missgrifl‘ nach der Stimmzabel mm.: nach der... Hammei ...... sich ...... so in Wo.-.. übersetzen: I).. ']‘rnlml, T)u Esel, nimm dinh diesmal ziikammen, film. D.. nicht wieder eine Hyster.e dingnostiuieut, wo eine unliellblre Krankheit vorliegt, wie bei den. armen Mann an demselben ().-L vor Jnnren! Und zum Glück für (liess kleine Analyse, wenn ...... zum Unglück .... n...... Stimmung, .... ...... ...... M.... ..... s...“... .p........e. L......„g we_nige T.... v...... ...... ...... T...; ...... ...... .a........... K.... .. m...... s.............. gewesen.

§ 114

Man merkt, es ist .lvesmni die Stimme de. Helbs.kuilik, die sich durch dm. Felllgl’elfen vm-nel.mliuh macht. Zu solche. Ve.— wendung .... s.-.b.w.......f ... .... Felilgnfl‘ g.... besou..... gee.g..... D...... B“ ..... will ...... Missgrlfi', ..... ...... anderswo begangen lm. d...-stellen.

§ 115

..) Selbstverslamllicl. kann das Fehlgreil‘en auch einer ganzen keine anderer dunklen Absichten dinnen Hier Pin erstes Bei..piel: Es kam.... ..... ...... ..., ...... .... ...... „...)...g. lvl. hm nicht besonders ,g.-schickt über „Helga de.- nnntoinixcl.en .....g..... m...... N..vmu.k...ppun_... ...... Gn'imle f... .. ..

§ 116

eschiclcte BN... ungen mit unerwiinsuhtem Erfolg bei mir ofi'en

§ 117

€... ...... ,.....E... ... ...... ...... ...... O...... .. meinem H...... .. ...-...... dass); G......... .... .. mrsclilngcn ...... lch b... durch .li. Enge .. meinem Stiidicrzimme. oft ge „g., .n den unbeqnemsten Stellungen um eine. Anzahl von an..l<en Thun- und Steinsuulien. um den... ich ein. kleine Sammlung Emile. zu hanciereu, so das: Zl.sul.nuer die Besurgni= uuxdriiukeu. ich würde etwas hemmersuhleullern und Zerschlagen. Es isn ..... .....u... g...-......" w...... ...... .... ...... ......ng.. ..... marine-men Dunkel meines einfachen Tint?ngefiixses zu Radar. geworfen, .. ...... .. zerbmul.i'

§ 118

...... T....tanzeng besteht .... .... - P......- ...... Untersbarger Marmor. die für (im Aulnil..ne des Eisernen 'l'.nleni'äslclxenl nuxageliül.lt ist: das Tintcuinss (r gt e.nen Deckel m.t Kim [ ml.; demselben B...... Ein Kranz von Erouzcsmzuctten und ermcothrFigürclxex-1 ist hin... diesem Tincenaang aufgestellt. Ich setze mmh an den Tisch. um zu =nlneibeu, mache mit der Hand, welche ..... Federstiel |_. ., ...... .....kw......„ „„...—......c. nnsfnhreiulu Bewegung. ...... ....f. .. a... L.... — .... T.........e., .... b...... auf den: T.scl.e lag, zu Boden. D... Erklärung ist nicht ul.v.m .. m...... E...... s......" u...... .... .....n. s. Weste. .... zu......» g...... .... . „...... ...... l‘lrwmhimgpn . ...—,..... si.— Lind sie .mln' schau und nimmt? ...nur „Jetzt ht Tl.—in Sulue.lnuwh wirkl.ch ....bs... ...s. m..— das Tinte..ze.... p.... ...... ‘Juzu. Du um...! ein s lönerex h..l.en.“ le.) begle.(ete Lila Suln\ stur In...... ...... I...... t n...-h Stunde... ;! ...... U...... ......lmbe ich, w.. .. eclicl. .... ...... verux'koilicu Tintenzel.g .... Exekminn \‘nllzogc . & l.loss icli etw.. «... (len Wo.'1cn .lur 5t:lmeste.. dass sie _» li vm-gnnnmnmn imho. miol. zur nächsten

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mm....»„m n...-„n......

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.....xn.m......- .... x. ...... u

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§ 122

114 Freud, Zur Psychopinl'iologie des Allhgslebens als:.

§ 123

fes;lichan Gelegenheit mii einem sc üneien Tinlmuzelig zu b schenken. uni] aeischlug das unschüne alle, um alle zur Verwirklll)].lnllg iin-ei nugudeuieleu Absicht Lu nütlgen? Wenn dem so ist, 50 mir meine schleudermle Bewegung nur snheinbnr geschickt: in Wiiklli‘hkeit war sie liiirlish gnsrhivkt, und 7. heWilsil’ untl vnrstnml ns, allen wartvullprpri, in der Nähe befind— lichen 0hiektun schonend fluszuweichen

§ 124

Ich glaube wirklich, dass man diese Benrleiliing für eine asnze Reihe von anscheinend znl‘iiihg ungeseinckim Bewegungen gnnelimen muss Es isi richtig, ii ss (ließe eiwns gewalieamea, uclileiidci‘nilcs, wie Spaslisclkalulü.sclics zur sciinii tragen, aber sh, (-rwciecu sich als von : er Intention beherrscht und h‘eflen ihr Ziel mit einer Siclierli l, the man den bewusst iVillkliniuhen De\\egungcn nicht allgemein mu,liiiilimen kann. nach Cl.araktere, ilie Guwnllsmnkeit wie die Tl?fi"nlllherllell haben sie übrigens mil. den motorischen Aeiisseringen der liyaterisclieri Neumse und zum Teil auch mit ilen motorischen Leistungen des Samnnmbiilismug gemeinsam, was wul‘l hier wie dort ii‘if d:e niinilii‘lie nnbe< hamma Mmlifikatlon nes innn-vniiongvnngnngnn liinWeisu

§ 125

Das Fallenlassr-n von (meinen, Uliiwci‘lbn, Zerseliliigen der. selben scheint sehr häufig zum Alisdmck unhewiixsloi- Gedankengang» \‘eiweilllet zn werden, nun ninn gelegentlich durch Anllyse beii‘eiieu kann, haiifigei' Abi—r uns <lun nl;ergléiubzscili oder Schellhnh (lm'lin geknüplkt-n Di‘ullmgt'l‘i iin Volksnuindc ci-rnlur möchte. Es ist bekannt, wrlrlli„ Deutungen sich im (IHS A\lssclluflcn von Salz, Uinncrfen eines Weingla Sienheublcib—«u eines zu Enden gelallencxi iiiessm n. (lgl, kni'ipleii Welches Anleilit nui lle< uehl.uii;_ aalc'w almglixulnsche Deliluiignii linliuu. nude ich eisL l,ei>:i Slvlle uiulmu. liiei-lii-i- gelillz‘l un:- die Bmuerhuug, las: die elll‘ellle ungesnliiul«te Verricliiling keineswegs einen lmnslia.nteri , nn llfll’, son'lurn je naili I'm, iinl'li-n su-h dieser rider _i—ni-,ii .>\l\. "nr als ha. iilliiiigsiiiiil—l liipl»ir

§ 126

Wurm lllvni-Wllle Pmnnpn geh iin-lie Gugenstämlia ll“ li Fallenlzisseu \‘elnicliteii, sn Wird man an Eine [\syclinlogisuhe Eriii.ii-nngi„ei‘n'ng_msg niulitin erstei'Liiue denken, doch ist auch daten ein Beitrag ilunlilei Motive nicht unwahrschemliuh. Nichts liegt dem Uiigebililelen feinei als dic uhmz_nng dei Kunst und .in. hmm-„" .(c Eine il\iin|ile Feindn.i. , „n glwen deren E zeiigni;se beherrschi unser dimench \olk, zumal wenn lie Ga„enniiind», l.lel<n V4"cil «lie ii.cll einsehen, eine Quelle von Arbeitsan‘bilmiung li ie Weiden, Leute um denselben Bildungssl.nz'e unil lli3iki.nli, ze' lllll:ll „ li „again: in wisuenaulml‘lliulmn Insbiuteu nt'l durch gi'mise Gesu‘.iiuliliclikcin und Veilli5a iclikeiß in der Handhabung hell(lltl‘ Objekte n . ii nn sie am i.ngnnnm linhcn, uli iiiil ihrem Heim zu iilaniih ii=.i'mi iinil ,‘(ll'li mini Wim-int ll‘lli‘ll P“Y‘Sllnfll «les Instituts zu r Innn.

§ 127

Sim nelbst in;leu lassen, einen Fehlt! ! machen aiisglßiten, bi‘aiiu‘it gimi„'niin nicht immer al; „in zul'älliges Fehisulningen inolunxelier Al:li0n gedeutet zu werden. im spi'ucliliulie DoppeL

§ 128

§ 129

Frei-ni. Zur Psychnpnmologie deli Alltagslebnns sie. 115

§ 130

sinn dieser Ausdrücke weist bereits auf die Art vor. verhaltenon Phantasien hin, die sich durch solches Aulgeben des K‘rpar» gleiehgnwichts .]...niellen können. Ich erinnere mich an eine Anuhl von leichteren nervbsen Erknnkungen bei Frauen null Mädchen, die nach einem Fall filme Verletzung aufgeneben waren. und als t.nnnlati;clie Hysterie znlolge den Schecks huini Fallu aiil'gefnn5i. wurden. Ich bekam =ulmn damals den Eindruck. als ab die Dinge: anders zusa.uenlungeu, nl: wäre da.; Fallen bereits ...in Ve.nnstniiung «ler Neurose um] ein Ausdruck derselben ..... bewussten Plinntnfuen iexnelltn Inhalts gewrspn, die man nl; the bewegenthn Kraltn hinter [ll‘n Symptomen VPrmuler. darf. Sollte dasselbe nicht auch ein Spricliu'oi sngen wollen, nnlnl.en lauter. ,Wenn eine Jun,:t‘imi fallt. ll! sie auf den Rücken“ 2

§ 131

e) Dass zuhfilive Aktionen e.gentlicli absmhtliche sind wird -lnf keinem nnderen Gebiete eliel Glauben finden als nuf dam de. „.....ll... Beili'ntlguug, .... die Grenze zwischen beiderlei Arten sinn wirklich zu ver .sclieil s -heint. Dass eine 5uhelnbat ungescl'iickte Bewegung |. ... „an...... zu sexuellen Zwecken ausgenutzt. werden in..., n...... ‘rmhe ..l. .... einigen in...-.. nn mir nelhi.i ein schönes Beispiel eilcbl. Ich l.qu in einem befreundeten Hause ein i.ls Gast iii;gelnngies junges Madohnn, welches ein längst tür erloschen gellalt_unes Woiilgei‘iillen hai nur er..»gin .....l n...... .ln...m heiter, genpimlvig mit] zuvm'knmmßnri sm.nmle, Ich imho ihnnals anal. nacllgut‘miitvlit, uul' welchen Bi\hnen dies zuging; ein Jahr \'nrller hatte tl ' elbe Mädchen "th kulil gelassen Ali. min tler OnLul des M tltliens, el]: Fehr sltor Herr. ...“. Zlmlr.el trni, nprnngen wlr md.— nni', um .l.m einen in der Ecke stehenden Stuhl zu bringen Sie war l)cllfln(lt'r nli ich, wohl nutli (lim Objekt nnhm: so hatte Sie 5 li zuerst. lies Sessels heinächtlgt und m;; ihn mit drei Leline nach indi— Wiits, beide llaiiile nut die Hu=aeliémilrr grligt \ai sich l..n Indem in]. =|mlel' lllnlulhli. und den An<iinuli. den n‘rssul Lil liiigru. doch iiiuhi alligub, sinn—l iuli }.lutzliuli dicht lxii.ilvi ihr, hatte beide Aline von ilik\villls ml. sie gescliliiiigieii. und die Blinde trafen sich einen Moment lang \:Oi ihrem «hans. Ii-h Inne naturlicli (lin Situation elieii.«n insi:h, als ine enrslnmlnn Wil Es schien auch Keinuii niii'zuhilleii, wie geschickt ich lllflsfl ungeschickte Bewegung ausgebaute! lint[e,

§ 132

Uelegentl.eh habe ..-l. ..... n...-l. sagen ..." an, dass das .rgnrlmi.n, ungesul...l<in Allswt-iulien nul dei Strussc, wobei inm durch etwa ein.) lmlhc Min .- hin lim] her, iilm duch sttts nach der niunhchcn Seite wie tlti mltx.- the Amine, Schritte mlcht, bis endlich Beide vor e.nantler stehen bleiben dass nich die... „den Weg Vertieteii“. ein unmtig 17m\'mirlemh-s n:nehinen fiühurer Jaliie \Vlbklt‘llmlt und nexiielle Aimtlitt-n unter tler Mn:ke tler Ungeslliin.lithkeih verfolgt, Aus iiieinuu F‘ 'luiiunl_vsen Neumiisclier we' »4 ich, .laiw die imgeimimie an\'llüt junger Leute und Kinder l....iilg .....- mich eine Maske ..., um

§ 133

„.

§ 134

§ 135

„5 mind. Zur Pv_iclznpnthnlugie de! Allngslubens etc.

§ 136

das T1miniitiindige unbnin‘t durch Genieren nussprechen nflel' tlmn 1\1 libnnnn

§ 137

{) Die Efi'euin, dia durch li!!! Fehlgreiian normaler Menschen miiiidn kommen, sind in der Regel von h.!‘mlclselter Art. Gerade dsrum wird sich ein besonderes Interesse m die Frege knüpien, ob li'ehlgi'ifi‘e von erheblicher Trngwente, dus von bedeutsamen Fnignn beglgitez sam können, wie n. E. die das Arztes „der Apotheken, nach irgend einer Richtung unter unsere Gesichtspunktc €iilliiii

§ 138

Da. ich salir sehr selten in die Liga kumine, ärztliche Ein griz'fia vorzunehmen, habe ich um über Ein Beispiel von Erziliclimn Vergieil'en im: eigunaz Erfdlirdug zu berichten. BU\ einer sieh! alten Dame, dia ich wii Jahren zweimal täglich besiinhn, benzhmnki, sich mnim= sntlinhe Thinigkam heim Margaribasncl'i inii zwei Akte im tmufln ihr nm pm Troplnn Angenwnnm in! Auge uiid gniin ihr ein» Morpliilimmjectioll. Zwei Fläschchen ein binnen für di] Collyrium und ein weinen mit der Mornhinlösung. Sind regeiinn'sng vorbereitet Wiihrend der beiden \errichtnngnn hesuhiftigim sich meine Gedanken wchl m:: an mit etwas anderem: das hat sich eben schon so oft wieda holt, dass die Aulmerksnmkeit sich wie lrei benimint. Eines Morgana bemßrkte ich. dass du-Autamni i'nlmh gnarlmiict hatte: du Tropfrdlirclien halte in‘s weisne nnii.itt in's binne Fläschchen vingelnilulu und nicht Cullyriuni. sondern Morphin in ; Angn getränfult. Ii:li eruuhriik l._iiaflig iind buriiliigte mich ilimn durch «in Ueberlegung. dass einige Tropfen einer zweiproceutigeu Mnrphinli’ixiing aiinh im Biniiahniihumk kein Unheil nnzurichten vprmrigim Die Sr.]irpr‘kempfinilimg im nfinnimr nndprnwnhpr abzuleitan.

§ 139

Bei dam Versuch, den kleinan Fehlgnfi zn nunlysieren, mal mir zunächst die Phrase ei ,sich an der Alten vergreifan“, die den kurzen Weg zur Lösung Weisen konnte. ieii stand unter dem Eindrucke eines Traumes, den mir um Abend vorher ein junger Mann erzählt liati,e, dessen Inhalt sich nur auf sexu— ellen Vei-xehr mit der eigenen Mutter deutenhess.') Die Sonde barkeit. das: die Sage keiimn Anstoss im dem Alter dei Köni« gin Jncnste niinnii, sch en mir gilt zu allem Ergetnin zu stimmen. dass es sich bei der Voilinbtl'ieit in die eigene Mutter niemals um deren gegenwmigc Person handelt, snndern um ih jugend— liclies Ei'innerimgsbilii img den Kinder; him. Solche intimgrllenzen miinn sich immer heraus, wo eine zwischen „vi-i Zeit»n icliwznkonile Piinntnsie bewusst gemacht und dadurch an eine bestimmte Zeit gebunden Wim. in Gedanken solcher Arlvai'siinken inm ich zu meiner über neunzig\|.ihrl eu Patientin. und ich muss wohl auf dem Wege gewesen Sein in allgemein

§ 140

'l De! iiediiiiii-Tiiiiiiiii. “ ich ihn 7.\l nunriii pflege.\i'eil enden s«.nn;—„i „ni \'cnl.inili dc Sage in i Kiki : Ueilipih cnl.lii.lt. imT\.\L .i.—= Sn;imid„. „ die Beliuliumz niii einen —ci-inn ‘l'xzmiii iii. ,’nen—Zu in

§ 141

Mund :pli‘gt, ii‘gi .Ti.\umilviitiiiig [) l‘

§ 142

§ 143

Fn<uil, zur Pryniwparimiugir der Alltagsleben! en:. 111

§ 144

menschlichen Chnrnkter dar- Oedipnsinbel als dns Con-relnt des Verhangnirm, das nich in der: Onkel!) imssert, zu ei‘fusen, xiunn ich vergrifl' mich dann „bei oder im der Alten.“ luries .lies Vergreii'en WM winderum lmrmlos; li:ll halle von den beiden möglichen Irrtümein. die Morpliinlüsung ("ih-\ Auge zu verwenrhn, oder das Angenwnsser zur Inj«ci.ion zu nehmen den bei weitem harmiouren gewählt. Es bleibt immer noch che Frage, ob man bei Fehlgrifl'en, die schweren Schulen stillen können, in ihnlicher \Veiso wie bei du] 11 er behandelten eine uube\iussin Absmht in Erwägung ziehan durL

§ 145

Hier lässt mich dem], wie nu erwarten steht, drin Material im Siiche, und ich bleibe auf Vermutungen und Annllherungen angewiesen, Ex ist bekannt, dass hri drin srli\vereren Fallen \an Psyuimneurosa Selbstbeschndigungnn gelegent‘inii nis Krankli-‘itssyinptome auftreten, und (ins der Ausgung des ps_\' hen Confliuißs in Seibstmord heiiiinen niemals nunzunuhliessan ist. Ich habe nun erfuhr-un und werda es eines Tagen durch gut aufgel:lä.rlo Beispißln hole cn. dass Viola suhu5nb.r zulälligu Schädig ungen. die solche l%rnnko waffen, eigentlich Selbstbeschfldig— „u,;on sind, indem eine besianaig lmiermle Tendenz „in Sellin!— besnrai'ung, die sich nennt als Serbstvmwi (' nusa=rt, od- ihan Beitrag um Symptmnbilclung „„in. eine ziii‘ iig guhoinnc ursuru iinaiinn genuliiuki, imsuifiizl. uder n„- etwa noch bis zur Erluliuug des gu\\'iin men scliii«ligenilen Efl'ecies nnclnuli'i. Hßlche Vorkommnisse sind mich bei mittelsclmeren Fallen k&ine-<i\'egn spllnu. und nie ver|aten dran Ameil der uubpwmstm .\hsinhr durch eich Reihe von hmnmlerrn Zungen, 2 B durch „„ aufi‘allige Fassung, \velclm die Kranken bei dem ,ungehlichen Ungiüukniniie bewahren ').

§ 146

Wei nn das Vorkommen von halb nbs1chtliuhei' Selbstbeeuliädlg\mg wenn (ler ungcsuliicku- Ausdruck gesta:lez „ii 7 glaubt, der wird \lnil\ll h Vox‘bcrcnlui, anzunehmen, dass es ausser dem bnwuss‘, ahs' htlii.heu bclbslmunl auch halb absichtliche Seibsimruidnuug _. mit nnbuvi'iisster Absicht — giebt, -lie eine Lebensheu'luhuiig guacliicki iuiszuuiitzeu und sich als ziihilligu Veruugliiukuug zu nn.—iieren we Eine sululie bruuuiri keineswegs selten zu sei Denn die Tendenz zur Seltm— Vernichtung m bei sehr vi mehr iirnxciren in einer gewinnen Sur-ke vnrimm‘lpn, als hei rinnen sie . nh durullsprzl; an Selbsthmhnriiguugpn sind in Li R.».ng ein Crampmmin zwiimlmn diesem Trieb und den ihr noch entgegenw 'keudeu [(n-alten, und aux-h wo es wirklich zum Selbstmord immnui, (in m die Nergung

§ 147

!; Die Selbxb\>rschndignng die nicht voll auf Selb. \'cn1ichlnng hin. r.„ ,n unserem gegan\vär im Kuhn-instand uberh u„ „in.; andere „|. nlsrslcb hinter der Zillnliigkeit zu verbergen alle: nach durch simu. „nur. einer ;pontnnen Erkr-mmng durchrmmn Früher ein!-nn! wu rie .... gebräuchliche! ' ichen der Tumor: 'Au „der-„ Zeilen konnte sie „ren Li=r l"rommigkeit und \\‘eiunmguug „„in k gehen

§ 148

§ 149

118 F: n u ll. Zur Pnychop-tliolnxm das Alltagsleben: etc.

§ 150

dazu eine lange Zuit vorher in geringerer Srnrhe oder ein un— bewiste und unterdruckle Tendenz \'nrhnnden gnwmen.

§ 151

Auch die bewusste Selbstmordiabaicht wklilbihre Zait, MiimL und Gelegenheit; es ist ganz lm Einhinng dem, wenn die un bewusste einen Anlaß abwartet, der einen Teil der Verurnchung nuf sich nohmch und sie durch Innnspmchnnlime der Abwohp krüfm des Individuums von ihrer Beilrücknng Iren machen lunn‘), Es nind keineswegs rnri„ige Erwignngen, die ich de vorlningu; mir ist mehr als ein Fall von anscheinend zufälligen) Verun» glücken (zu Pferde oder uns dem Wegen) beknnnt goworden, dessen ulhens Clllsl.inulu den Verdacht nul'unbiswusst zngelß!enun Selbstmord rechtfertiueu. Da stürz( z. B. wdhraunl eines Offizieiswactrennens ein Olflzler vom Pferd und verletzt sich so schwer. dünn vr mehrere Tage nnnhhur erlisgt. Sein Benahman, nachdem er 1\\ sich gekommen vi! in mannlmn Schalten aufi'allig Noch bemerkenswertex ist sein Benehmen vorher gewesen Er ist tief vernlimmt durch «len Tod seiner gulielnen Multeiu wird von Weinhniirnpi'en in der Gesellschaft seiner Knmrnden bei'niien, ur fuuuorz Lebomülmrilruas gegen selne vertrauten Freunde, will clan Dienst qniifiei'cn. um im einem Kriege in All kn Any teil zu nehmen, der ihn sonst nicht h uhn“.; fl'illmi' ein smneidiger Reiter, weieri er „an dem Reiten aus, wo es nur möglich ist. Vor dem Wamenuen endlich. dem ei nich nich: entziehen linuii. l.l,llß=elb en eine llübe Ahnung; wir Weiden uns bei uusurei' Auß°lssung nicht mehr \‘erwhndeim (lass diese Ahnung Recht hehieii. Mm wird mir entgegnnhniren. es 5 je Dhne \Veitßi'e« verständlich (less ein Mensch in solcher nen ser Dßprßh‘äl0fl das Tier nicht zu meistern van-stahl wie in goellnda>n Tagen Ich bin ganz einverstanden. nur macht» ich den

§ 152

!; Der Full ist dnnn xchliesslich kein nderen nls der des eenneiie Annual; nut eine Frnn. hei dem der Angrifl das Manni-l nicht dann 4 volle Huskelkrlll. das w ' n nhgervehn werden kann. weil ihm ein Tri! der unbewu»szen Repmgen der Angesr.fl"unen il'irdtrnii entgegen kommt Man engi j. wohl, eine ,solche Slhlillion llhme die K e er Frau: man brnnrhr dnnn nur noch die Gründe mr diese Schn-nchnnz hinznzul'nguu Insolern in» der germeinhe Richtersprudi Kia Suche pnnsn. den „ |'—x Gouvunellr nul'seiner innei (hm. peychniogisr—h nngerr-ehi .iinn Quumn n 'n ling. xpv Eine Frnu um einen Mann vor den R.;-hm. du „i,.— nngnblich :e\\nlmun .hm Enre he.nnbi hat. Snnnho ent-:chhdigt ire durch di. vnlle Lieidhm.. die !( dern Augeklngun nhnrnnni. und giah' ihm nnch dem Abgnuge der rrnn die Erlaubnis. ihr nnnhmden nn ihr die Birne wiedur nn ßnlrnissun. Sie: hinnan w u r' gr.-nd wieder. und in i-.-nn berühmt sich dnne lim- Bosewichl. nicht im Stand. gen-„en ein. ch der Burn zu bemuchligen. Darlul' Sennhn: Hüte—t Du Deine Ehre hnih ie crnxtliull venteidigl wie diese Bür=e, in Wie sie Dir der ihn "mhk "!"an kflnmm

§ 153

n Denn die Situation de. Sehinehuhidi-r eine solche iu. nn. ;iadler iin. wussten Selbstmordsnbsicht enrgegenhrnnrm. die dem den dineirren We; „heut, ist, ainleuclvtnnd, Vgl im .Wallenslein‘ die Worte dee sahne diichen H1vlplmnmii mini- rien 'l‘nd dee im Picrnlomim: „hen up. «7 \\ eine Sterben

§ 154

§ 155

Proud. z... Psycheplhhelogil) des Allmgslelmnx etc. 119

§ 156

Mechtnlsmus dieser mumriscllen Hemmung durch die Nervosität. in der hier hemmen Selhsivemiuhiungsnbsicht suchen

§ 157

Wenn in ein Willen gegen die eigene Inneglitlit und Film eigene Leben hin... ans/.".‘mlll9nd zlilnllignr Ungesc].icklmllkeit und molnriacher Unzllliänglinhkait ver‘bmgßu sein kun, so brnucht man kamen grossen Schutt mehr zu tllun u... a... Uébel'lragung .le. nlmlichen Anfl'nsslmg ....f Felilgx-lfie mügllcll zu linden, wmlche Leben und Gesundheit Anderer elnstlleli in Gelnhr bringen. Wne ich an Belegen l die Tl-il'riglzeit dicscr Auffnssung Vorbringen im..., ist d.. F'lnluung an Neurutlkem „„ nommen. deckt sich als:) nicht " llg mit dem E.foxdemis. Ich werde über einen Fnll berichten. in dem mich nlcl.t eigenilich e... Felilgrif'f, .un.len., w..n ...... el.... cum Symplvm— ...in.» z..fullslmndlung nennen kann. auf diel Spur brachte. welche dann die: Lösung des Conflicis bei dem Pc! men ermügliehte Ich ül>t=rlll\lim es einmn‘, die Elm .. sFlu' intelligenten Mannes zu l)l=geern, dessen Ml;sllelllgkéilm mit =le=r ihn z.n'll' l. liehenden jungen F.... sich gewiss nufrenle Begrundungen l.. .. konnten, aber Wie er selbst zugnb, durch diese nicht voll „kim wurden. 1.1.bl>schiftlgte Sich unnllliissm mit Cem Gednnken der Scheidung, den er Llnnn wlnxlcr ven-wurl, \Vfill er seine beiden kleinen Kiniel' zu Lliull liebte Tromcicm,knm cl' imlr. - cdcr nuf llon Vorsatz L.ll .;‘.( untl versuchte kein Mind, um ech die Situation an in.. zu gestalten. Solche; Nichtfertig'wexäon mit einem Confich glll. mir als Beweis Llnl'ür. dass sich unbewussne und ven-drängte Motive zur VnrsLil'lmug .le. „... einendel “leitenden bewussten bsl'elt gefunden haben, und ish unteruelune es in nulcliun Flillnn, den Cunfllnl. .lnrnl. pqynhisnlw Analyse zu beenden. Der Mann ...-. zililm mir einen Tagan von aim-sm klainan Vorfall, der ihn aufn äußerste erecnreakt hatte. Er „helztp“ mitgliinemnllarenliind, dem \\eitnus geliebteren, lich es hoch und liess es nieder und ein» mal an solcher Stelle und so hoch, dass dln Kind um dam 8clieltel last an den schwer herabhllngenclen Guluster Auge Hansen hätte. Fa.“, aber doch eigcn(lluli nicht. oder garmin eben noch! Dem Kind war nichts geschehen, aber es wurde vor Schreck Bßhwilit‘llig, Der Vater blieb entsetzt rnit dem Kinds lm Arme stellen, die Mutter bekam einen hysierisclien Anfall. Die besolulexe Geschicklichkeit dieser nnvo.s.cl.llgen Be\\vguug. die Hnl'ligkeil der Rum,-iqu bei den Elluln legten es Lull nahe. .n dieser Zul..lligkei. eine Symptomhandlung ... mim. welche eine base Absinht gegen (las gellellte Kind zum Aus lmok hr'ngnn mim. Den Widerspruch gegen .lin nkmnlla 7...rilmi.knit Am.... Vaters zu meinem Rinde konnte icli mlldern, wenn ich den Impuls .... Schädigung i.. 4... Zeit zurückverlegte, da dieses Kind dns elnzige und so klein gewesen Win”, dass sich der \'lxter noch nicht zärtllen fill‘ dasselbe nu lnteresmeren brauchte. Dann hatte ich es leicht anzunehmen. dass der von sulner Frau wenig bci'riedlgle Manu damals den Gedanken gel.alyt oder den Vmsakz gelnsat: Wenn dieses kleine Wegen. an dem mir gzlr nicht: llcgt,

§ 158

§ 159

„o Freud, Zur Paynlmpliliulogie iin Alltagsleben; ats.

§ 160

wirbt, dann bu ich frei; null kann um von der Fran imhl=iden lassen. Ein Wunsch nach dern Tßde diese jetzt su geliebtun Wagens musste also unbewusst weiter‘nutehen Von hier ab war der Weg am unbewusslen Fixierung diese! Wunschas leicht zu finden Eine müchtlge i)etenninmnng ergab sich wirklich aus der Kindlieitserinnei'ung des Patienten, dass der Tncl eines kleinen Bruders, don dic Mutter der Nnulvlüsnigkeil des Vaters zur Last legte, zu heftigen Ailseinundersetzungen zwisclmn den Eltern mit Schnidnngsnndrahung gefiilnrt llntte. Der weitere Verlauf der Ehe meineli Pnti=uten bestätigte meine Combiiintinn Muth durch den tlienapeuiiscllcu Erfolg.

§ 161

VIII. Syinpl.mn- unJ annllislmnrllungen.

§ 162

Die higher begeht-ebenen Handlungen, in denen wir die Ausluhrnng einer unnewusslen Abiii-l'xt erkannten, Unten als Störungen nnderer beflbfllclltlgtei' Handlungen nui' und .lnckien Hll:ll mit dem Vorwand der Ungeschiclilichkeit. Die lefnll& l.nndlnngen, von denen jetzt die Rede nem soll. unterscheiden sicli von denen des Vorgicifens nur dadurch dass sie (lie An— lehnung “ eine bewusste Intention versulrmähen und also des Vorwandes nicht bedürfen. Sie treten für $icl’i auf und werden zugelassen, weil man Zweck nnrl Absicht bei ihnen ni [ VEI' innlet Mail füllll sie uni« „ohne hll,ll ct\vu:i bei il.uen zu ilenkrn“, nur „rein zufällig“. „wie um die Hände zu beschäftigen“. und man rechnet durnui, dass solche Auskunft dei Nncllioi'sr'lluug nach der Beilaulililg der Handlung ein Ende liereiieii wird. Um sich dieser Annniilimsstnllung erfreuen zu kunnc— , mussen diene Handlungen, die nicht nlelir (lie Entschuldigung der Ungeschickli -nkm ln Anspruch nel nen, Blut; bestimmte Bedingung n.» füllen; sie müssen nnnni' illl g und iin-n lgfiekte mussen gering; 'giä sein.

§ 163

ch lmlw cine grussn Anzahl »olulmr Zufallslinndlungun blti mir und Anderen geannmeli, und meine midi gi-i'indliclier Unterhucllung der einzelnen Beispiele, dass sie „im den Namen von Syiliptolnlliindlungen verdianrin. Sie bringen etwas zum Ausdruck. Was der Tl.iiter selbst nicht in ihnen vermutet, und was er in der Regel nicht mitzuteilen. sondern für sich zu l)8' halte-n heubslcliiigt. Sie spielen also ganz 50 wie alle andeien bisher belrncllleten Phitnnmene die Rolle von Symptnmen.

§ 164

nin reichstn Aiisbrsuta an anlc'han Zufalls- oder Symptomlumillimgen erhiill mm nllni'dings im der psyclionnnlytlscllen Behandlung der Neurotiker Ich kann es mir nicht versngen, nn 1Wei Beispielen dieser Herkunft zu zuigsn, wie wait und me fein (lie Deternlizilcmng dieser unscllciubnrrn Vorkommnisse durch nnhownssin chnnlmn gotiiclicn ist, Dio Grenze dm Sympton-r linndlungci'i gugun dns Vergmli‘en ist no wenig scharf, dus ich diese Hainpiele auch im vorigen Abschnitt hätte unterbringen können.

§ 165

§ 166

120 Freud, Zur Psychopnthologie des Alltagslebens etc.

§ 167

stirbt, dann bin ich frei und kann mich von der Frau scheiden lassen. Ein Wunsch nach dem Tode dieses jetzt so geliebten Wesena musste also unbewusst weiterbestehen Von hier ab war der Weg zur unbewussten Fixierung dieses Wunsches leicht zu finden Eine mächtige Detarmiuierurig ergab sich wirklich aus dnr Kinlilieitsei'innui'ilng des Patienten, dass der Ted einen kleinen Bruders, den die‘Mutter der Nachlässigkeit des Vaters zur Lest legte, zu heftigen Aliseiuandersetzungen zwischen den Eltern mit Scheidungsandmlmug geführt hatte. Der weitere Verlauf der Ehe meines Patienten bestätigte meine Combinzitinn auch durch den therapeutischen Erfolg.

§ 168

VIII. Symptoin- untl Ziifnllelianilluiigen.

§ 169

Die bisher beschriebenen Handlungen, in denen wir die Ausführung einer unbewusslen Absirht erkannten, treten als Störungen anderer beabsiclitigter Handlungen auf und deckteu sich mit dem Vorwand «ler Ungeschicklichkcit. Die Zufallsliandlungen, von denen jetzt die Rede sein soll. unterscheiden sich von denen des Vergi‘eifens nur dadurch, dass sie [lie Anlehnung an eine bewusste Intention verschmähen und also des Vorwandes nicht bedürfen. Sie treten für sich auf \]nl’l werden zugelassen, weil man Zweck untl Absicht bei ihnen nicht vermutet Men führt sie aus, „ohne sich etwas bei ihnen zu denken“, nur „rein zufällig“, „wie um die Hände zu beschäftigen“, und man rechnet darauf, dass solche Auskunft der Nachforst‘liuug nach der Bedeutung der Handlung ein Ende bereiten wird, Um sich dieser Aueniilimestellung erfreuen zu können. müssen diese Handlungen, die nicht mehr die Entschuldigung der Ungeschicklichkeit in Anspruch nehmen. eine bestimmte Bedingung erfüllen; sie miissen unauffällig und ihre Efl'ekte müssen gering« fügig sein.

§ 170

Ich habe eine grosse Anzahl solcher Zufallshandlungcn bei mir und Anderen gesammelt, und meine nach gi-i'indlielier Untersuchung der einzelnen Beispiel:-„ dass sie eher den Namen von Syiiiptoinhanrllungen verdienen. Sie bringen etwas zum Ausdruck, Was der Tliiitei' selbst nicht in ihnen veimiitsit, und was er in der Regel nicht mitzuteilen, sondern für sich zu be halten beabsichtigt. Sie. spielen also ganz so wie alle anderen bisher betrachteten Phltnoinene die Rolle von Symptomen

§ 171

Die reicliste Ausbeute an solchen Zufalls- oder Symptomlinnilluugen erhält man allerdings bei der psyclmnnalytisclien Behandlung der Neurotiker. Ich kann es mir nicht Versagen, un zwei Beispielen dieser Herkunft zu zeigen, wie weit und nie fein «lie Deterliiiulerung dieser unsclieinburen Vorkommnisse durch unbewusste Gedanken getrieben ist. Die Grenze der Symptomliandlimgen gegen das Vergreil‘en ist. so wenig scharf, dass ich diese Beispiele auch im vorigen Abschnitt hätte unterbringen können.

§ 172

§ 173

Freud. Zur Psychopnthologie des iiiirgrietent etc. 121

§ 174

a) Eine junge Frau erzählt als Eininll während der Sitzung, dass sie sich gestern beim Nägelschneidcn „in's Fleisch geschnitten. während sie den feine Hitutßhen iin Nagelbett abzutragen bemüht war.“ Das ist so wenig interessant. dass man sich verwundert fragt, wozu es überhaupt erinnert und erwähnt wird, und auf die Vermutung gerät, man habe es mit einer S_\'inptomhandlung zn tlinn. Es war auch wirklich der Ringfingrr, an dem das [deine Ungescliick verfiel, der Finger, an dem man den Ehering trägt. Es war überdies ihr Hochzeitstag, was der Verletzung des {einen Häutchenn einen ganz lwstimmten_ leicht zu crrntenden Sinn, verleiht. Sie erzählt auch gleichzeitig einen Traum, der auf die Ungeachicklichheit ihres Mannes und auf ihre Anaesthesie als Frau anspit-lt. Warum war es „her der Ringfinger der linken Hand, an dem sie sich verletzte, de man doch den Eliering im der rechten Hand trägt? ihr Mann ist Jurist, „Doktor der Rechte“. und ihre geheime Nrigung hatte als Mädchen einem Arzt (scher-zhel't; „Doktor der Linke“) gehört. Eine Ehe zur linken Hand hat auch ihre bestimmte Bedeutung

§ 175

b, Eine nnvei‘heirntutejninge Dame erzählt: „Ich habe gestern ganz iinnhsichthch eine 100 Guldennuke in zwei Stücke gerissen und die Hälfte davon einer mich besuchen—len Dame gegeben. Soll das auch eine Syinptomhundlnng sein?“ Die genauere Erforschung deckt fnlgonde Einzelheiten auf. Die Hiindei'tguldennote: Sie widmet einen Teil ihrer Zeit und ihres V'll'lllögünfl wohltliätigen Werken. Gemeinsam mit einer anderen Dame sorgt sie für die E Ziehung einen vei'Wirsten Kindes. Die 100 Gulden sind der ihr zugeschickte Beitrag jener Dame, den sie in ein Convert uinsuhh:iss und vorlhufig auf ihren Schreibtirrh uiederlegte.

§ 176

Die Husucherin \\',i.r eine angesehene Dame, der sie bei einer anderen Wolilthätigkeitsnktion beistelit. Diese Dame wollte eine Reihe von Namen von Personen notieren, im (lie man sich um I‘nterstüiznng wenden könnte Es fehlte im Papier, du griff meine Patientin nach dem Cnuvert nni‘ ihrem Schreibtisch und ri>s es, ohne sich an seinen Inhalt zu erinnern. in zwei Stücke, von denen sie eines selbst behielt, um ein Dupliltat der Namens. liste zu heben, dm andern ihrer Besiiclierin übergab. Man hemerke die Hai'inlosigkeit dieses unzwe riesigen Voi’gfilißilfl. Eine Hundertgiillenunte erleidet beknnntlich keine Einbusse an ihrem Werte, wenn sie zerrisseii wird, falls sie sich eine den Rissstücken vollsirtndig zusammenseizen lässt. Dass die Dame das Stück Papier nicht \vegwei'len würde, war durch die Wichtigkeit der darauf stehenden Namen verbürgt, und ebensowenig litt es einen Zweite], dass sie den wertvollen Inhalt lerüukstellen würde, sobald sie ihn bemerkt.

§ 177

Welchem \inbeivussteii Gedanken sollte aber diese Zufallshandlung, die sich durch ein Vergessen ermöglicht, Ausdrqu geben? Die liesuchende Dame hatte eine ganz bestimmte Be— ziehung zu unserer Kur. Es war dieselbe, die mich seinerzeit

§ 178

§ 179

12—4 Freud. an Psychopathologie des Alltugslebeus etc.

§ 180

dem loidenden Mädchen als Arzt empfohlen, und wenn ich nicht irre, hält sich meine Patientin zum Demi: für diesen Rat verpflichtet. Soll die halbierte Hundertguldennote etwa ein Honorar für diese Vermittlung darstellen? Das bliebe noch recht beifromdlich.

§ 181

Es kommt aber anderes Material hinzu, Einige Tage vorher butte eine Vermittlerin ganz anderer Art bei einer Verwandten angefragt, ob das gnädige Fräulein wohl die Bekanntschaft eines gewissen Herrn machen wolle, und am Morgen, einige Stundon vor dem Besuche der Dame, war der Werbebriei' den Freiers erngetrnflen, der viel Anlass zur Heiterlieit ;;Pgeben hatte. Als nun die Dame das Gespräch mit einer Erkundigung nach dem Befinden meiner Patientin erüfi'nete, konnte sie wohl gedacht haben: „Den richtigen Arzt hast Du mir wohl empfohlen, wenn du mir uber zum richtigen Mann (und dahinter: zu einem Kind) verhelfen könntest, wäre ich Dir doch ilnukburui“ Von diesem verdrängt gehaltenen Gedanken uns flossen ihr die beiden Vermittler-innen in Eins zusammen. und sie überreichte der Be« sucherin das Honorar, das ihre Phnntasie der Anderen zu geben bereit war. Völlig verbindlich wird diese Lösung, wenn ich hinzufüge, dass ich ihr erst um Abend vorher von solchen Zufallsoder Symptomhandlnngen erzählt hatte. Sie bediente sich. dann der nächsten Gelegenheit. um etwas Analoges zu produzieren

§ 182

Eine Gruppierung der so überaus häufian Zul‘nllu untl Symptomhundlungen könnte „nun Vm'lu-llluell, je nachdem sngewohnheitsmässig, regelnir‘.ssig unter gewissen Unisiil -icn,orlor vereinzelt erfolgen. Die ersteren (wie das Spielen mit (l Uhrketta, das Zwirheln am Bart etc), die fast zur Cliuxulitei tik der betreffenden Personen dienen können. streifen an «Im mainnig faltigen Ticbnwngnngen, und verdienen wohl im Zusnnnnenimngn mit. letzteren behandelt zu werden. Zur zm-itm Gruppe rechne ich das Spielen, wenn mim einen Stock, das Kritzeln, wenn man einen Bleistift in der Hand hält, il£h' Klimpern mit llüiizen in der Tasche. das Knoten von Teig und anderen plastischen Studien, allerlei Huntierungcn an seiner Gewandung u. dgl. mehr. Unter diesen spielenden Besclräl'tigungen verbergen sich während der psychischen Behandlung regelmässig Sinn und Bedeutung. denen ein anderer Ausdruck versagt wird. Gewöhnlich weiss die betrefi‘endo Person nichts davon, dass sie dergleichen tliut, oder dass sie gewisse Modificntionen an ihrem gewöhnlichen Tändeln vorgenommen hat, und übersicht und iiber-hört auch die Etlecfe dieser Handlungen. Sie hört %. B, das Geräusch nicht, das sie beim Klimpcrn mithlclstüuken hervor-bringt, und benm'imt sich wie erstaunt und unglriubig, wenn man sie darauf aufmerksam macht. Ebenso ist alles, was man, ot'r ohne es zu merken, mit seinen Kleidern vol-nimmt, hedeutungsvnll und der Beachtung des Arztes wert. Jede Veränderung des gewohnten Aufzuges, jede kleine Nuclilltssigkeit wie etwa ein nicht s(hliessender Knopf, jede Spur von Entlvlössnng will etwas lH,-Sagen. Was der Eigen

§ 183

§ 184

Freud. Zur Paynhopnthulogi'e des Alltagslebens etc. 123

§ 185

tümer der Kleidung nicht direkt sagen will, meist gar nicht zu sagen Weiss. Die Deutungen dieser kleinen Zufallshnndlungen, sowie die Beweise für diese Deutungen ergeben sich jedesmul mit zureichender Sicherheit aus den Begleituinständen während der Sitzung, aus dem eben helinndelten Thema. und aus den Einfillen, die sich einstellen, wenn man die Aufmerksamkeit aufdie anseheinende Zut‘tlliglceit lenkt. Wegen dieses Zusmnmenlianges unterlasse ich es, meine Behauptungen durch Mitteilung von Beispielen mit Analyse zu unterstützen; icli erwähiie diese Dinge aber, weil ich glaube, dass sie bei normalen Menschen dieselbe Bedeutung haben wie bei meinen Patienten.

§ 186

Ich kann etwa aus meiner psychothei‘apeutischen Erfahrung einen Fall erzählen, in dem die mit einem Klumpen Brotkrume spielende Hand eine here—dm Aussage ablegte, Mein Patient war ein noch nicht 13_i., seit fast zwei Jahren schwer liysterischur Knabe, den ich endlich in psyclio-iinalytische Behandlung nahm, nachdem ein längerer Aufenthalt in einer Wasserhailunstslt sich erfolglos erwiesen hatte. Er musste nach meiner Voraussetzung sexuelle Erfahrungen gemacht haben und seiner Altersstul'e entsprechend von sexuellen Fragen gequält sein; ich liütete mich aber, ihm mit Anfklärungisn zur Hilfe zu kommen, weil ich Wieder einmal eine Probe auf meine \'oi'iuissetzungim anstellen wollte. Ich duitte also neugierig sein_ auf welchem Wege sich das Gesuchte bei ihm andeuten würde Da fiel es mir auf. dass er eines Tages irgend etwas zwischen den Fingern der rechten Hand rollte, damit in die Tasche fuhr, dort weiter spielte, es wieder liervorzng u, s. w. Ich ii‘ugte nicht, was er in der Hand habe; er zeigte es mir aber, indem er plötzlich die Hand öffnete. Es war Brotkrurne, die zu einem Klumpen zusammengeknetet war. In der nächsten Sitzung brachte er wieder einen solchen Klumpen mit, formte aber aus ihm. während wir das Gespräch führten, mit unglaublicher Ruschheit und bei geschlossenen Augen Figuren, die mein Interesse erregten, Es waren unzweit‘elhnit Männchen mit Kopf, zwei Armen, zwei Beinen, wie die i'ohesten pi'äliist0i'ischeu Idole, und einem Fortsatz zwischen beiden Beinen, den er in eine lange Spitze analog. Kaum dass dieser gefertigt war, linetutu er das Männchen wieder zusammen; später liess er es bestehen, zog aber einen ebfinsülflllen Fortsatz an der Riickenfläche und an anderen Stellen aus, um die Bedeutung dm ersten zu vcrhüllen. Ich wollte ihm zeigen, dass ich ihn verstanden habe, ihm aber dabei die Aneflucht henehinen, dnss er sich bei dieser Menschen iornmnclen Tliätigkfieit nichts gedacht habe. In dieser Absicht fragte ich ihn plötzlich, ob er sich an die Geschiiihta jenes römischen Königs erinnere, der dem Abgesundteu seines Sohnes eine pantomimische Antwort im Garten gegeben. Der Knabe wollte sich nicht an das erinnern, was er doch vor so viel kürzerer Zeit als ich gelernt haben musste. Er fragte, ob das die Geschichte von dem Sklaven sei, auf dessen gluttrasicrtem

§ 187

§ 188

„.; Freud. z.„ P„yciiopntiioingie des Alltagslebens am.

§ 189

uliadel man die Antwort geschrieben habe. Nein, das gehört in the griechische Geschichte, su te ich untl erzählte: Der König Taxquinius Präsens hatte seinen Sohn Sextus vernnlust, sich in eine feindliche lntinische Stadt einzuschleichen. Der Sohn, der sich nnverdess Anhang in dieser Stadt verschnfl‘t hatte, schickte cinen Boten an den König mit der Frage. was nun weiter go< Si'héliefl solle Der König gab keine Antwort, sondern ging in suinen Gurten, liess sich dort die Frage wiederholen und schlug nuh\reigend die grössten und schönsten Alohnltüpi'e ab. Dem Boten blieb nichts übrig als dieses dem Sextus zu berichten. tler den Vater verstand und Es sich angehaan sein liess, die ungesehensten Bürger der Stadt durch Mord zu beseitigen.

§ 190

\Vlilirend ich redete, hielt tler Knabe in seinem Knaben inne, und als ich mich nnst‘,hickte zu erzählen, was der König in seinem Garten that, schon bei den Worten „schlug schweigend" hatte er init einer blitzschnellen Bewegung seinem Männchen den Knpt' abgerissen. Er hatte mich [also verstanden und ge-' merkt, dass er von mir verstanden werden \\‘nr. Ich konnte ihn nun direct betragen. gab ihm die Auskünfte, um die esiltm zu tliiin Wut, und Wir hinten binnen kurzem tler Neui-ose ein . Ende gemacht.

§ 191

Von den vereinzelten Zufullslinndlungen will ich ein Beiiiel mitteilen, welches auch ohne Annlyse eine tiefere Deutung iliess, (ln; die Bedingungen treftlich erläutert, unter denen solche Symptome vollkoman unauffällig produziert werden können, und an this sich eine pi'riktis i bl?\lelllmlllla Bemerkung unkni'ipien lasst. Aut einer Sommerreisi: traf es sich, dass ich einige Tage an einem gewissen Orte auf die Ankunft meines Reisegefährten zu warten hatte, Ich machte unterdes die Bel..iniitsuhaft eines jungen iinnn n der sich gleichfalls einsam zu t'i'ihlcn schien und sich tin-eitwillig mir illl=l‘lllt)ss, Da wir in (lt'lll56lbül'l Hüte] wohnten, fügte es sich leicht, dass wir Alle lluhlzeiteu gemeinsam einnnhmen untl Spaziergänge miteinander machten, Am Nachmittag des dritten Tuges teilte er mir plötzlich mit. dass er heute abends seine mit dem Eilzug nnlnngende Fran eiwnrte. Mein psychologisches Interesse wurde nun rege, ilenfl es war mir an meinem Gesellschafter bereits am Vormittag aufgefallen, dass er meinen Vorschlag zu einer grösseren Partie zi iickge\viesen uml nul' unserem kleinen Spaziergang einen gesen Weg als zu steil und getahrlieh nicht hatte begehen wollen. Auf dem Nachiiiittugssliiiziurgaug behauptete er plötzlich, ich müsste (loch hungrig sein. ich sollte dochjn nicht .xt—inetwegen die Ahondiniihlzeit nutsuhiehen, er wei-du erst nncq tler Ankunft seiner Frau mit ihr zu Abend essen. Ich verstand llL‘ll Wink untl setzte mich an den Tisch, während er nu! den Bithnhtif ging. Ani n= listen Morgen traten wir uns in der Vorh.\lle des Hötels, Er stellte mir seine Frau vor und fügte hinzu: Sie werden {loch mit uns this Frühstück nehmen? Ich hatte noch eine klrinc Besnrgung in tler nächsten Strasse vnr und

§ 192

§ 193

Freud. Zur Psychopiithulogio des Alltagslebens m 125

§ 194

versicherte, ich würde bald nschkommen. Als ich dann in den Frühstückssnsl trat, ssh ich. dass dns Pssr iin einem kleinen Fensterlisch Platz genommen hatte, auf dessen einer Seite sie beide samen. Auf der Gegenseite befand sich nur ein Sessel, uber über desan Luhne hing der grosse und schwere Ladenmnntel des Mannes herab. den Pistz verdeckend. Ich verstand sehr wohl den Sinn dieser gewiss nicht. nbsichtliclien, aber darum um so susdrucksvolleren Lagerung Es hiess: Für Dich ist hier kein Platz, Du bist jetzt überflüssig. Der Mann bemerkte es nicht, dass ich vor dem Tische stehen blieb, ohne mich zu setzen, wohl. nhei die Dame. die ihren Muiin sofort snstiess und ihm zuflüsterie: Du hast ja dem Herrn den Platz verlegt.

§ 195

Bei diesem Wie bei anderen ähnlichen Erlebnissen habe ich mir gesagt, dass die unshsichtlich ausgeführten Handlungen unvermeidlich zur Quelle von Mi,sversttndnissen im menschlichen Verkehr werden müssen. Der Thäter, der von einer mit ihnen verknüpften Absicht nichts weiss, rechnet sich dieselben nicht an und hält sich nicht verantwortlich für sie. Der Andere hingegen erkennt, indem er regelmässig uuch solche Handlungen seines Partners zu Schlüssen über dessen Absichten und Gr— sinnungen verwertet, mehr von den psychischen Vorgängen des Fremden, als dieser selbst zuzugeben bereit ist und mitgeteilt zu haben glaubt. Letzterer aber entriistst sich, wenn ihm diese aus seinen Symptoinhsndlungen gezogenen Schlüsse vorgelialteu werden, erklärt sie fiir grunles, ds ihm das Bewusstsein tür die Absicht bei der Ausführung fehlt, und klagt über Missverständnis von Seiten des anderen. Genau hesshen beruht ein solches Missverständnis auf einem Zufein- und Zuvielverstehen. Je „nervöser“ zwei Menschen sind, desto eher werden sie einander Anlass zu Entzweiungun bieten. deren Begründung jeder tür seine eigene Person ebenso bestimmt leu_gnet, WIE er sie fiir die Person des anderen als gesichert annimmt. Und dies ist wohl die Strafe für die innere Unsufrichtigkeit, dass die Menschen unter den Vorwüncleu des Vergessens, Vergreifens und der Un. absichtlichkeit Regungen den Ausdruck gestatten, ilir sie besser sich und anderen eingestehsn würden, wenn sie sie schon nicht beherrschen können. Man kann in der That ganz allgemein be« hsuptan, dass jedermann fortwährend psychische Analyse an seinen Nebenmenschen betreibt und diese infolgedessen besser kennen lernt als jeder einzelne sich selbst. Der Weg zur Befolgtiiig der Msliuung *;v5ih aa.zuri,v fiihrt durch das Studium seiner eigenen scheinbar zufälligen Handlungen und fliitei‘lnssiingcn.

§ 196

IX. ll'l'iiimel.

§ 197

Die lrrtiiinei des Gediiclitiiisses sind rum Vergessen mit Fehlcrinnei-n nur durch den einen Zug unterschieden. dass der Irrtum (das Felilerinnern) nicht als sah-her erkannt wird, >Dndenl Glauben findet Der Gel\lnlll‘ll des Ausdrucken „ln-tum“ scheint

§ 198

§ 199

Freud. Zur Psychopiithulogio des Alltagslebens m 125

§ 200

versicherte, ich würde bald nschkommen. Als ich dann in den Frühstückssnsl trat, ssh ich. dass dns Pssr iin einem kleinen Fensterlisch Platz genommen hatte, auf dessen einer Seite sie beide samen. Auf der Gegenseite befand sich nur ein Sessel, uber über desan Luhne hing der grosse und schwere Ladenmnntel des Mannes herab. den Pistz verdeckend. Ich verstand sehr wohl den Sinn dieser gewiss nicht. nbsichtliclien, aber darum um so susdrucksvolleren Lagerung Es hiess: Für Dich ist hier kein Platz, Du bist jetzt überflüssig. Der Mann bemerkte es nicht, dass ich vor dem Tische stehen blieb, ohne mich zu setzen, wohl. nhei die Dame. die ihren Muiin sofort snstiess und ihm zuflüsterie: Du hast ja dem Herrn den Platz verlegt.

§ 201

Bei diesem Wie bei anderen ähnlichen Erlebnissen habe ich mir gesagt, dass die unshsichtlich ausgeführten Handlungen unvermeidlich zur Quelle von Mi,sversttndnissen im menschlichen Verkehr werden müssen. Der Thäter, der von einer mit ihnen verknüpften Absicht nichts weiss, rechnet sich dieselben nicht an und hält sich nicht verantwortlich für sie. Der Andere hingegen erkennt, indem er regelmässig uuch solche Handlungen seines Partners zu Schlüssen über dessen Absichten und Gr— sinnungen verwertet, mehr von den psychischen Vorgängen des Fremden, als dieser selbst zuzugeben bereit ist und mitgeteilt zu haben glaubt. Letzterer aber entriistst sich, wenn ihm diese aus seinen Symptoinhsndlungen gezogenen Schlüsse vorgelialteu werden, erklärt sie fiir grunles, ds ihm das Bewusstsein tür die Absicht bei der Ausführung fehlt, und klagt über Missverständnis von Seiten des anderen. Genau hesshen beruht ein solches Missverständnis auf einem Zufein- und Zuvielverstehen. Je „nervöser“ zwei Menschen sind, desto eher werden sie einander Anlass zu Entzweiungun bieten. deren Begründung jeder tür seine eigene Person ebenso bestimmt leu_gnet, WIE er sie fiir die Person des anderen als gesichert annimmt. Und dies ist wohl die Strafe für die innere Unsufrichtigkeit, dass die Menschen unter den Vorwüncleu des Vergessens, Vergreifens und der Un. absichtlichkeit Regungen den Ausdruck gestatten, ilir sie besser sich und anderen eingestehsn würden, wenn sie sie schon nicht beherrschen können. Man kann in der That ganz allgemein be« hsuptan, dass jedermann fortwährend psychische Analyse an seinen Nebenmenschen betreibt und diese infolgedessen besser kennen lernt als jeder einzelne sich selbst. Der Weg zur Befolgtiiig der Msliuung *;v5ih aa.zuri,v fiihrt durch das Studium seiner eigenen scheinbar zufälligen Handlungen und fliitei‘lnssiingcn.

§ 202

IX. ll'l'iiimel.

§ 203

Die lrrtiiinei des Gediiclitiiisses sind rum Vergessen mit Fehlcrinnei-n nur durch den einen Zug unterschieden. dass der Irrtum (das Felilerinnern) nicht als sah-her erkannt wird, >Dndenl Glauben findet Der Gel\lnlll‘ll des Ausdrucken „ln-tum“ scheint

§ 204

§ 205

126 Freud. z.„ Psychopnlhologin des Alllngalebens ein.

§ 206

aber noch an einer anderen Bedingung zu bringen Wir sprechen von „Irren“ anstatt von „falsch Erinnern“, wo in den] zu reproduzierenden psychischrn Material der Charakter der objectiven Realität hervorgehoben werden soll, wo also etwas anderes erinnert werden soll. als eine Thntsnclra meines eigenen psychischen Lebens, vielmehr etwas, was der Bestätigung oder Widerlegung durch die Erinnerung Anderer zugänglich ish Den Gegensatz zum Getlächtnisirrtum in diesem Sinn bildet die Un— wissenheit.

§ 207

In meinem Buch:). „Die Traumdeutung“ (1900) habe ich mich einer Reihe von Verfälschuugen am gesclrichtlirhern und überhaupt tlrntsächlicheru Material schuldig gemacht. nu1' [lie ich nach dem Erscheinen des Buches mit Verminderung aufmerksam ge— worden bin. Ich habe bei näherer Prüfung derselben gefunden, dass sie nicht meiner Unwissenheit entsprungcn sind, sondern sich auf Irrtümer des Gelläclitnisses zuri'iclileilen, welche sich durch Analyse aufklären lassen

§ 208

3) Auf 1._ 266 ht»zeiclmß ich als den Geburtsort Schiller’s die Stadt. r\lnrburg. deren Name in tler Steiermark wieder-kehrt. Der Irrtum findet sich in (lur Analyse erncs Traumes während einer Naclrtreise, aus (lem ll‘l1 durch den vom Conducteur ausgerutencn ötutionsmirnrn M urburg geweckt wurde. im Trauminhult wird nach einem Buch 'ou Schiller gefragt. Nun ist Schiller nichL in (ler Unirersi ‘statlt Marburg, sondern in dem schwäbischen Mnrhnch geboren, Ich helrnupte auch, dass irh dies immer gewusst, habe.

§ 209

b) Auf p. 135 wird Hannil-nl's Vater Hnsrlruhnl genannt Dieser Irrtum \\‘m' mir besonders ärgerlich. hat mich uher in der Aufl‘nssung suluher In mer am meisten bestärkt. In der Gesl‘lrlclite «ler Burkitlen dürften wenige tler Leser des Buches besser Besuhei«l w sen uhr tler Verfasser, der diasen Fehler nieder-schrieb untl ihn bei drei Correuturen iiber‘sah, Der Vater Hunnrbarl's hiess Hurriilkur Burkas, Hasrlrubn] u'zir tln' Nuurr run Hunnibtrl‘s Bruder. übrigens auch der seines Sclr\rugurs untl Vorgängers im Commando.

§ 210

€) Auf p, 177 und p 370 behauth ich, dass Zeus seinen Vutur Kronos ontnrnnrrt und ihn vom Tlrrorro stürzt. Diesen G reuel habe ich nt>er irrtürrrln-h um eine Gonemtiun vorg>schoben; «lie grivchist‘he M, holngie hm ihn von Kronns nn seinem Vater Uranus verüben.

§ 211

Wie ist es nun zu erklären, dass int-in Gen) uhtnis in diesen Punkten "Orig.-treuen lieh-rin, .;hmnd es mir sonst, wie sich l,essr des Buches ülwlzcugen können, nlus entlegenste und unguhrttuchlitllirte Material zur Verfügung stellte? Und ferner, dass ich bei drei sorgfältig iliirrhgel'ühi'ifli Cor-recturen wie mit Blindheit gesuhlagcn an diesen lrrti'urrcrn vnrbt'iging?

§ 212

Man hnt vun Lichtenberg gesagt, wo er einen Witz gemacht habe, dort liege ein Prnblein verborgen. Aelinlinh kann

§ 213

§ 214

Freud, Zur Psychopathologie des Alltagsleben etc. 127

§ 215

man über die hier angeführten Stellen meines Buches behaupten, wo ein Irrtum vorliegt. da steckt eine Verdrängung dahinter. Richtiger gesagt: eine Unaufrichtigkcit, eine Entstellung, die schliesslich auf Verdrängtem iusst. Ich bin bei der Analyse der dort mitgeteilten Träume durch din blume Natur der Thematn, auf welche sich die Trßuingednnken beziehen. genötigt gewesen, r-inerseits die Analyse irgendwo vor ihrer Abrundung abzuhret-hen, andereraeits einer indiskreten Einzellieit durch eme leise Entstellung (lie Scharfe zu beuehmen, Ich konnte nicht nude-rs untl hatte auch keine andere Wahl, wenn ich iiberhaupt Bei.—piele und Belege verbringen wollte; meine Zwangslage leitete .\|cl| mit Notwendigkeit aus der Eigenschaft der Träume ab, Vur"ngtem d. h. Bewusstseinsunfiihigern Ausdruck zu geben. Es dürt'tn trotzdem genug übrig geblieben sein, woran empfindlicher-ta Seelen Anno # genommen haben. Die Entstcllung oder Varschwei„ung der nur sulbst noch bekannten fortsetzenden Gedanken i|ut sich nun nicht spurlos durchführen lassen. Was ich unterdrücken wollte. hat sirlx oftmals witlrr meinen Willen den Z\lv gang in dns von mir Aufgu-nommcuu e.k||mp|'| und ist darin als von mir unbemerktur Irrtum zum Vorschein gekommen. In allen drei hervorgelloljßuln B '<p|elen liugt übr|gens das nämliche Thema zu Grunde: d|c Irrtümer sind Abkünimlinge verdrungter Gedanken. die sich um meinem verstorbenen Vater beschäftigen,

§ 216

ati. ||) Wer den auf p, 2h'li nnalysierten Traum durchliest. wird toils unverhüllt elin!n'en, ml» aus Andeutungen errßten können, dass ml) bei Gedanken ubgcbrochc—n imho, <l|e eineunireundliche Kritik am Vutur enthalth l|ä.\ten. In der Fortsetzung dieses Zuges von Gedanken und Erinnerungun liegt nun eine ärgerliclie lic=chiullto, in \\'elrher Bi|vimr eine Rolle spielen und ein (iesuliäitsireund des Vaters, der den Namen ,\Inrbu rg führt, denSelben Nnmen, durch dessen Anruf in der glewhnamigeu Südbul|ngtutinn ir-h uns dem Schlaf geweckt wurde. Diesen Herrn Marburg wollte u-h bei der Analyse mir und den Lesern untersvhlagen: er rächte sich dudurcli, das er six-h dort einmengte, wc- er u ht liiugel|ürt, und (len Namen des Gebunsortes S chill e r 5 aus M arbnu\r in M nrburg veränderte.

§ 217

ml l)) Der Irrtum Hnsdt'uhnl anstatt Hamilkar, der Name des Bruders au \'telie des Nunmus des Vaters, ereignet i|cl| ge|nde in ein4=m Z||snmnienlinnge der von den Hannibalphantasien „rein.-r tuy|||nnsiuslonjal||e und vnu im-iner Unzufriedenheit ml! 41cm Benehmen Lies Vuters gt-gcu die „Feindu unseres Volkes“ handelt. I|:l| l]illlt fortsetzen und Cerilllt‘ll können, wie mein Verhältnin um Vater durch einen Besuch in England Verändert wurde, der mich dm Bukanntschaft meines dort lebenden Hulbbruders aus i'mherer Ehe des Vators mzu.lrt-n liess Mein Bruder hat einen £‘dcesh-u Sohn, der mn' gleichalu-rig n ; die Phantasien, win untlers' es gewnrden w; e. wenn ich nicht nis Sohn des Vaters, snnriern des Bruders zur Welt gekommen »\ fanden Also kein Hindernis un den Altersrelntinnen. Diese unter

§ 218

§ 219

128 Freud. z.„ Puj'clmpnthologie das Alltngslebens ein.

§ 220

drückten Phantasien fälschten nun an der Stelle, wo ich in der Analyse nhbrnch, den Text meines Buches, indem sie mich nötigten, den Namen des Bruders für den des Vnters zu setzen.

§ 221

nd. c) Dem Einfluss der Erinnerung Rn diesen selben Bruder schreibe ich es zu, dass ich die mythologischen Greuel der griechischen Götterwelt um eine Generation vorgeschobon hnbe. Von den Mahnungen des Bruders ist mir lange Zeit eine im Gedächtnis geblieben: „Vergiss nicht, in Bezug lauf Lebensführung, eines“; hatte er mir gesagt, „dass Du nicht der zweiten sondern eigentlich der dritten Generation vom Veter aus ungehörst.“ Unser Vater hatte sich ln späteren Jahren wieder “:lheiratet und war um so vieles filter als seine Kinder zweiter Ehe. Ich begehe den besprochenen Irrtum im Buche gerade, wo ich von der Pieth zwischen Eltern und Kindern hundle.

§ 222

Es ist auch einige Mele vorgelmmmen. dass Freunde untl Patienten. deren Träume ich berichtete, oder auf die ich in den Tinnmannlysen nnspielte. mich nufmerksßnn machten, die Um. stünde der gemeinssm erlebten Begebenheit seien von mir ungenau erzählt worden. Das wären nun Wiederum historische Irrtümer. Ich habe die einzelnen }?‘iilll> nach der Richtigstellung nachgeprüit und mich gleichfalls überzeugt. dass meine Er— innerung des Sachlichen nur dort ungetreu war, wo ich in der Analyse etwas mit Absicht entstellt oder verhahlt hatte. Auch hier wieder ein unhernerkter I rr tum als Ersatz für eine ab sichtliche Verschweigung oder Verdrängung.

§ 223

Von diesen Irrtümern, die der Veidrängung entspringen, heben sich sellrlri' andere ab. die auf wirklicher Unwissenheit beruhen. 50 nur es z, B. Unwissenheit, wenn ich auf einem Ausflug in die Wachau den Aufenthnlt des Revolutionirs Fischhof berührt zu haben glaubte. Die beiden Orte haben nur den Namen gemein: des I‘llnmersdori Fischhof‘s liegt in Kärnthen, Ich wusste es aber nicht anders.

§ 224

Msn wird vielleicht nicht geneigt snin, die Klasse von hrtümern, für die ich hier die Aufklärung gebe, für sehr zahlreich oder besonders bedeutungsvoll zu halten Ich gebe eher zu bedenken, ob man nicht Grund hat, die gleichen Gesichts— punkte nuch auf die Beurteilung der ungleich wichtigeran Urs teilsirrtümer der Menschen im Leben und in der Wissenschaft nuszudelmen. Nur den uuscrlesensten und ausgeglichen— sten Geistern scheint es möglich zu sein, das Bild der wahrgenommenen äusseren Realität vor der Verzerrllng zu bewahren, die us sonst heim Durchgang dul'rli die psychische IndivilllinlitäL des \Vnhl'uchmenden elilihrt.

§ 225

X. Detcrmimsmus. , Zufall» und Abergluubcn. — Gesichtspunkte.

§ 226

Als dns allgemeine Ergebnis der vorstehenden Einzel

§ 227

cri'irtorungen kann man lolgcmlu Einsirllt hinstellen: Gcwisse

§ 228

§ 229

128 Freud. z.„ Puj'clmpnthologie das Alltngslebens ein.

§ 230

drückten Phantasien fälschten nun an der Stelle, wo ich in der Analyse nhbrnch, den Text meines Buches, indem sie mich nötigten, den Namen des Bruders für den des Vnters zu setzen.

§ 231

nd. c) Dem Einfluss der Erinnerung Rn diesen selben Bruder schreibe ich es zu, dass ich die mythologischen Greuel der griechischen Götterwelt um eine Generation vorgeschobon hnbe. Von den Mahnungen des Bruders ist mir lange Zeit eine im Gedächtnis geblieben: „Vergiss nicht, in Bezug lauf Lebensführung, eines“; hatte er mir gesagt, „dass Du nicht der zweiten sondern eigentlich der dritten Generation vom Veter aus ungehörst.“ Unser Vater hatte sich ln späteren Jahren wieder “:lheiratet und war um so vieles filter als seine Kinder zweiter Ehe. Ich begehe den besprochenen Irrtum im Buche gerade, wo ich von der Pieth zwischen Eltern und Kindern hundle.

§ 232

Es ist auch einige Mele vorgelmmmen. dass Freunde untl Patienten. deren Träume ich berichtete, oder auf die ich in den Tinnmannlysen nnspielte. mich nufmerksßnn machten, die Um. stünde der gemeinssm erlebten Begebenheit seien von mir ungenau erzählt worden. Das wären nun Wiederum historische Irrtümer. Ich habe die einzelnen }?‘iilll> nach der Richtigstellung nachgeprüit und mich gleichfalls überzeugt. dass meine Er— innerung des Sachlichen nur dort ungetreu war, wo ich in der Analyse etwas mit Absicht entstellt oder verhahlt hatte. Auch hier wieder ein unhernerkter I rr tum als Ersatz für eine ab sichtliche Verschweigung oder Verdrängung.

§ 233

Von diesen Irrtümern, die der Veidrängung entspringen, heben sich sellrlri' andere ab. die auf wirklicher Unwissenheit beruhen. 50 nur es z, B. Unwissenheit, wenn ich auf einem Ausflug in die Wachau den Aufenthnlt des Revolutionirs Fischhof berührt zu haben glaubte. Die beiden Orte haben nur den Namen gemein: des I‘llnmersdori Fischhof‘s liegt in Kärnthen, Ich wusste es aber nicht anders.

§ 234

Msn wird vielleicht nicht geneigt snin, die Klasse von hrtümern, für die ich hier die Aufklärung gebe, für sehr zahlreich oder besonders bedeutungsvoll zu halten Ich gebe eher zu bedenken, ob man nicht Grund hat, die gleichen Gesichts— punkte nuch auf die Beurteilung der ungleich wichtigeran Urs teilsirrtümer der Menschen im Leben und in der Wissenschaft nuszudelmen. Nur den uuscrlesensten und ausgeglichen— sten Geistern scheint es möglich zu sein, das Bild der wahrgenommenen äusseren Realität vor der Verzerrllng zu bewahren, die us sonst heim Durchgang dul'rli die psychische IndivilllinlitäL des \Vnhl'uchmenden elilihrt.

§ 235

X. Detcrmimsmus. , Zufall» und Abergluubcn. — Gesichtspunkte.

§ 236

Als dns allgemeine Ergebnis der vorstehenden Einzel

§ 237

cri'irtorungen kann man lolgcmlu Einsirllt hinstellen: Gcwisse

§ 238

§ 239

Freud. Zur Psychepnttiolugie des Alltngslshan etc. 129

§ 240

Unzulängliehkeiten unserer psychischen Leistungen — deren gemeinsamer Charakter sogleich näher bestimmt werden soll — und gewisse nhsiehtslos erscheinende Verrichtungen erweisen sich, wenn man das Verfair ren der peychoeneiytieches Untersuchung euf sie nnwendet, als wahl motiviert und durch dem Be» wusstsein unbekannte Motive determiniert.

§ 241

Um in die Klssee der so zu erklärenden Phänomene ein. gereiht zu werden, muss eine psychische Fehlleistung folgenden Bedingungen genügen:

§ 242

s) Sie darf nicht über ein gewisses Mauss hinsusgehen, welches von unserer Schätzung festgesetzt ist und durch den Ausdruck „innerhalb der Breite des Normulen“ bezeichnet wird

§ 243

b) Sie muss den Charakter der momentanen und zeitweiligen Störung an sich tragen Wir müssen die nämlich; Leistung vorher correctei' ausgeführt heben, oder uns jederzeit zutreuen, sic: correeter auszuführen, Wenn wir von anderer Seite eorrh ginrt werden, müssen wir die Richtigkeit der Correctur und die Unrichtigkeit unseres eigenen psychievhen Vorgeziges sofort er» kennen.

§ 244

c) Wenn wir die Fehlleistung überhaupt wahrnehmen, dürfen wir von einer Motiviernng derselben nrchts in uns verspüren, sondern müssen versucht sein. sie durch „Unsui'rnerksnrnkeit“ zu erklären oder als „anltlligkert“ hinzustellen,

§ 245

Es verbleiben somit in dieser Gruppe die Fälle von Vergessen und die |.rrtüiner bei hessererrr Wissen, das Versprechen, Verlegen, Verschreihen, Vergreiten und die sog. Zufrillshnndhingen Die gleiche Znsziiniueusetzimg init der Vorsilbe ver deutet für die meisten dieser Phänomene die innere Gleichnriigkeit sprachlich un. An die Aufklärung dieser so bestimmten psychischen Vorgänge knüpft aber eine Reihe von Bemerkungen an, die zum Teil ein \veitergelreudes Interesse erwecken dürfen.

§ 246

]. lnrlern wir einen Teil unserer psychischen Leistungen sls unaut'klürbsr durch Z19l\’ürst9llllilgell preisgeben, Verla-innen wir den Umfang der Deierminierungim Seelenleben. Dieselbe reicht hier iindnnrh niif anderen Gebieten weiier, als wir es vermuten. Ich habe im Jahre HNO in einem Aiit's: z des Litierurlristerikers R M. Meyer in der „Zeit“ susgel"uhrt und an Beispielen erläutert gefunden, dass es urrinoglich ist. absichtlich iind willkürlich einen Unsinn zu komponieren. Seit längerer Zeit weiss ich, dass mim es nicht zu Stunde bringt, sich eine Zahl nach freiem Belieben einfallen 1\l lassm ebensowenig wie etwa einen Nennen. Untersucht man die scheinbar- willkürlich gebildete etwa mehrstellige, wie im Scherz oder Ueberruut ausgesprochene Zahl, so erweist sich deren strenge Detei'r'ninierung. {lie man wirklich nicht für indglich gehalten hätte. Ich will nun zunächst ein Beispiel eines willkürlich gewählten Vornsmeus kurz crürtern

§ 247

Munsu-ctrrlh „„ r„„m.un ....i Snnrulugle in, x, im a 9

§ 248

§ 249

150 Freud, Zur Psychopnthelngie des Alltagslebens etc.

§ 250

und denn ein analoges Beispiel einer ,gednnkenins hingeworfenen" Zahl ausführlicher analysieren,

§ 251

=) Im Begrifl'e, die Krankengeschichte einer meiner Patientinnen für die Publikation herzurichten, ei-wiige ich, welchen Vorns.men ich ihr in der Arbeit gehen soll. Die Auswahl scheint sehr gross; gewiss schliessen sich einige Namen von vorne herein aus, in erster Linie der echte Name, sodann die Namen meiner eigenen Familiensngehörigen, an denen ich Anstoss nehmen würde, etwa. noch andere Franennamen von besonders seltsamen} Klang; im übrigen aber brauchte ich um einen solchen Nnmen nicht verlegen sein Man sollte erwarten und ich erwnrte selbst, dass sich mir eine ganze Schnr weiblicherNamen zur Verfügung stellen wird. Anstatt dessen taucht ein einzelner auf, kein zweiter neben ihm, der Name Do r a.. Ich {rege nach seiner Deich minierung. Wer heisst denn nur sonst Dorn? Unglüubig möchte ich den nächsten Einfsll zurückweisan, der lautet, dass dasKinderrnüdchen meiner Schwester so heisst. Aber ich besitze soviel Selbstznuht oder Uelmng im Analysieren, dass ich den Einfnll festhalte und weiterspinne. Da fällt mir auch sofort eine kleine Begebenheit des vorigen Abends ein, welche die gesuchte Deterrniniernng bringt. ich sah auf dem Tisch im Speisezimmer meiner Schwester einen Brief liegen mit der Aufschriit: „An Frl. Rosa W.“ Erstnnnt frage ich, wer so heisst, und werde helehrt, dass die vermeintliche Dorn eigentlich Rosa heisst, und diesen ihren Namen beim Eintritt in‘s Haus shlegen musste, weil mrine Schwester den Ruf „Ross“ auch auf ihre eigene Person beziehen kann. Irli sage hednuernil: Die srznen Leute, nicht einmal ihren Namen können sie beibehalten! Wie ich mich jetzt hesinne, wurde ich denn iür einen Moment still und begann an allerlei ernsthafte Dinge zu denken, die in’s Unklsrc verliefen, die ich mir jetzt aber leicht bewusst nischen könnte. Als ich denn am nächsten Tag nach einem Namen für eine Person suchte, die ihren eigenen nicht beibehalten durite, fiel mir kein anderer als „Dore“ ein. Die Ausschliesslichlieit beruht hier auf fester inhaltlicher Verknüpfung, denn in der Geschichte meiner Patientin rührte ein auch für «len Verlauf tler Kur entscheidender Einfluss von der im fremden Enns dienenden Person, von einer Gnuvernnnte her

§ 252

;1) In einem Briefe zu: meinen Freund in B. kiindige ich ihm an, dass ich jetzt die Korrekturen der Traumdeutung abgeschlossen hslie und. nichls mehr an dem Werk ändern \\ ill, „möge es auch 2467 Fehler enthalten“. Ich versuche sofort, mir diese Zahl sufzuklären und füge die kleine Analyse noch als Nachschri(t dem Briefe an. Am besten ci\iere ich jetzt, wie ich damals geschrieben, als ich mich auf frischer That ertsppte.

§ 253

„Noch rasch einen Beitrag zur Psyclmpathologie des Alltagslebens. Du findest im Brief die Zahl 2467 als übermütige Willkürschätznng der Fehler, die sich im Treumbuch finden werden. Es soll heisse irgend eine grosse Zahl und ds stellt sich diese

§ 254

§ 255

Freu d, zii; Psyclmprit.hologiu dr.-= Aiii„g4eimm t 131

§ 256

ein. Nun giebt es aber nichts Willkürliuher, ITmleterininierirs im Psychischen. Du wirst also mich mit Rri:lil I‘l‘\\lll‘li‘fl, tlil‘.fl Ill“ Unbe\viisste sit-h built hat, die Zahl zu tl\‘lßl‘ililllll'lt’lh die von dem Bewussten t'rei gelassen \\urde. Nun i.„iie irh gr.-mia vmher in der Zeitiin;„r gelesen, ilri.<s rin (le—nem] l'l ll! als Felrlxeiigmeister in den Rilliestniid gen-Men. D i inne—i \\‘i CIL \lL'l‘ Mann interessiert mich. \VHhi-ennlirh alsiiiil -ytlirhm-Eh—wilieiiti>_ h;iiii er einmal, damals Oberst, in ilcn Kl'unh nun—l iiml sagte zum Arzt: „Sie mir—sm Xniil) aber in H Tagan ;;rsiiml nun—hen. denn ii h habe etwas 7.“ ;iiliriten. Wiii'iiiii ilri' K:"Kk'l' wartet.“ Damals nahm ich mir \in [lin Liiui'liiiliii ill-c Mannes zu i'ei'lolgnn, und Eiche da, heute (ltl99) ist ei nm hide \.ll' \‘llI(-'IL Feldymigiiieistri' und schon im Ruhestande. lih wollte ii urlim-n. in \\Pl(’lier Zeit er diesen Weg ziii’i‘it‘kgtlcgt, „mi „„im im, .im im ihn 1882 im Spital gen—hun. Das wären also 17 Jahn-u lrh uiziihle meiner Frau davon untl sie heiiieilct: ,„Da mii»icst Du also auch schon im Ruliestimilu sein l‘ml i<-h [iiutestieiet Dunn h»\\‘Bhre mich Gott Nnch diesem fie.p -h wtze iL'll midi an th ii Tisch, um Dir zu suhreibnn. Dei flulil‘l‘c (lmlnnlieug.mg <ei/.t sich aber i'm-t unil init gliil‘ll] Bau-ht. l*.s ii:ii' i‘:ilwli geimhnet: ich habe einen festen Punkt dafür in meiner Eriiineiuiig Meine Grussjälii'igkcit, moinen 24. Gebiii'tstng „i , habe i.-i. „„ Militi'iinnest, gefeiert. (we-il ii-h ll)ll'l\ eigoiuii 'htig nlisuiitiei't hmm. Das war :il.=o 18S(): es =iml ‘Hl Jiiliie her. D.i ha.—t Du nun Llh' Zahl 24 in 24157! Nimm nun meine Altni.« ilil 43 iiiiil girl) 24 Jahre hinzu, so l)l'l(ulllllth Du die G7! ll. h. mit' dir Fiiigr, ob ich auch schau in den Rulestnnd Livtcn will. habe l\‘l\ mir im Wunsch um,-h 24 JBlll‘0 Al‘lll'lf Ziigelrgt. Url‘unlmr Liu lt‘ll gekränkt diiiülier, dass ich um in ilriii lllil'l‘\‘klll, durch il.i,< li‘ll den Obeist M i'uii’nlgt, fi\‘ll.ißl llll‘llf iii-it gr-hnirht liiilir, \lllll doch wie in einer Art von Tll\llll[ill diiiiihui, «l.. er jetzt N'lltlfl fertig ist, \\älli‘t‘llill l\'l\ ncrh Alli-s \'ni‘ illil‘ halw. Du ihiii' man doch mit Recht sagen, \hiss l\l('lil (“inillal die nhsirhtslns hinge— worfene Zahl 2467 ihrer ])(‘it'i’lillliit'l‘llflg mis lll‘lll rl]llic\vll>'*tvll entbehrt “

§ 257

Seit. diesem ersten Beispiel um Aiil'klfiiiiiiir lllll'l si-lieiiiliiii willkürlich gei\khlten Zahl Iiin ll‘li den glt- hun \\‘läliill violiuals mit dein n;imlichen Eil'nlgv uimleihol , "lim (lll‘ iiieisiun Fälle sind so sehr intimen Inhalts. dass sin sit-h der Mitteilung entziehen. Gerade an ihi-:rn An en iet iiiii ziii‘iui‘lm l)(‘äUll‘.lt'ls auffällig: Erstens die geradezu miiimmimii- siiziieiiieii, init der ich auf das mir iinbekanntu Zit-l lnsgehe. in' h in einen I'Ecllnend1‘ll Gedankengiing \‘ei'scnhe, da.- um ii ch im der g iicliten Zahl angelangt ist, und die Rt\s(tlilieil’„ mit, der sich dir. ganze Nacliarheit vollzieht; zweitens aber der Ui — und, dns; «lie Zahlen meinem unbewussten Denken so bci'uil\\' lig zur Verfügung stehen. während ich ein schlechter Rurhner hin und «lie giii5fltuii Schwierigkeiten habe, mir Juhresz:ihlen, Hiiu5niiiniiiei'n \lnLl deigleichen bewusst zu merken. Ich finde übrigens in diesen \in

§ 258

9;

§ 259

§ 260

];„ Freud, Zur Psychopnlllolugie des Alltagsleben etc.

§ 261

bewussten Gedunkcnnperutionen mit Zahlen eine Neigung zum Aberglauben, deren Herkunft mir selbst noch fremd ist. Meist stosse ich auf Speculationen über die Lebensdauer meiner selbst und der mir teuren Personen, und hestimmend auf :liesn unbewussten Spielereien muss eingewirkt haben. dass mein Freund in B. die Lehenszeliten der Menschen zum Gegenstand seiner auf biologische Einheiten gegründeten Rechnungen genommen hat. Ich bin nun mit einer der Voraussetzungen, von denen er hier— bei ausgeht, nicht einverstanden, möchte aus höchst egnistischen Motiven gerne gegen ihn Recht behalten und scheine nun diese Rechnungen nnf meine Art nacllzuu.hmen,

§ 262

ll. Diese Einsicht in die Deterruinierung geheinhnr willkürlich gewählter Namen und Zahlen kann vielleicht zur Klärung eines anderen Problems beitragen. Gegen die Annahme eines durchgehenden psychischen Determinismus berufen sich bekanntlich vielu Personen auf ein besonderes Ueberzeugungsgefühl für the Existenz eines freien Willens. Diesen Ueberzeugungsgelühl beateht und weicht auch dem Glauben un den Determinismus nicht Es muss WIO alle normalen Gefühle durch irgend etwas berechtigt sein. Es 'nussert sich aber, soviel ich beobachten kann. nicht bei den grossen und wichtigen WillenseutsclleiLl-nngen; bei diesen Gelegenheiten hat man vielmehr die Empfindung des psychischen Zu‘unges und beruft sich auf sie („I-her stehe ich, ich kann nicht anders“). Hingegen möchte man gerade bei den belnnglosen, indlfi'nrenteu l‘lntsuhliessungen versichern, dass mim ehensowuhl anders Jll'lttn handeln können, dass man uns freiem, nicht moviviertnm Willen gehandelt hat. Nach unseren Analysen braucht mm mm das Recht des Uebcrzcugungsgel'l‘lhles vom freien Willen nicht zu bestreiten. Fuhrt man die Unterscheidung der Motlvrernng aus dem Bewusstnn von der Motivrcrung aus dem Uubnwussten ein, so berichtet uns das Ueberzeugungsgefühl, duss die bewusste Motivierung sich nicht auf alle unsere motorischen Entncheidungun erstreckt. Mmima non cnrut pmetor. Was aber so von ll einen Seite frei gelassen wird, dns ernpi‘ängt seine Mollvrcrullg von anderer Seite, aus (hun Unbewusslcn. und so ist die Detcrrninierung im Psyullisi:hen doch lückenlos durchgeführt.

§ 263

III. \Venngluiuh dem bewussten Denken illeKenntnin Von der-M0livierung der busprouhunen Fehlleistungen nach der ganzen Sachlugu ahgcllun muss, so wäre es doch e nns„hr, elnen psycho— logischen Bewgis für deren Existenz nul‘ lfiunlnn; ja es ist aus Gründen, die sich bei näherer Kenntnis des Unhewussten ergeben, wahrstheinlich, dass snlche Beweise irgendwo nui'findbnr srnd Es lassen sich wirklich auf zwei Gebieten Phänomene nachweisen, welche l:iner unbewusstnn und darum verschobnnen Kenntnis von dieser Motivierung zu entsprechen scheinen.

§ 264

«) En nr ein aufi‘älligur und allgemein hemerkter Zug im Verhalten der Pnranniker, dass sie den kleinen, sonst von uns vernnchlässigten Details im Benehmen der Anderen die grösste Be

§ 265

§ 266

Freud. Zur Psychopatl'iulngie des Alltags-lebens etc. 133

§ 267

deutung bailegen. dieselben deuten und zur Grundlage weitgehende-r Schlüsse machen Der letzte Pärnnoiker z. B., den ich gesehen hnbe, schloss auf ein ul] emeines linverständnis in seiner Umgebung. weil die Leute ei seiner Abreisu auf dem Buhnhoi eine gewisse Bewegung mit der einen Hand gomiarht hatten. Ein anderer hat die Art nntiert, wie die Leute auf der Sims , gehen, mit den Spazierstücken l'urhteln u. dgl,')

§ 268

Die Kutei rin des Zufälligen, der Motivierung nicht Beilürftig9n, welche der Normale für einen Teil seiner eigenen psychischen Leistungen und Fehllcistungcn gelten lässt, veruirt't; der Purnuniker also in dcr Anwendung auf die psychischen Aeus ungen Ile! Anderen. Alles, was er an den Anderen bemerkt, ist hedentungsvoll, alle: ist deutliiir. Wie kommt er nur dazu;7 Er proji<-iert wulnsrheirilich in das Seelenlehn'l der Anderen, was im eigenen unbewusst vorhanden ist, hier wie in su vielen ähnlichen Füllen In der Plirlinoin drängt sich chen so vielerlei zum Bewusstsein dun-h, was wir bei Normaltn untl Nuurotillern en st aim-ii ihn- Pr_}'«'llollnaly>e „is im 'Cnbewusstcn vnilmmlen nachweisen"). Dcl'Pallln0lkt’l' hat iilso himin in gewissem Sinne Rei-h‘, or cil<ennt etwas, was ihm Nmninli-n entgeht er sieht ichlaii'er iils AlllS naiimile Denkvcrmügeii. aber dic Verschiebung tles sn erkannten Sin-,hrahnlics nul' an4lrre mm‘ht seine Erkenntnis wu-tlos. Die Ret‘lllfcrtigung der cinzelncn pai-imoisclieii Deutungen wild man ilunn hufi'entlich von mir nicht erwarten, Das Stück Berechtigung nbei, welches wir dei Pnnmoili bci dieser Aufl'nssung der Zulallshuuilltlngen zugeslehnn, und uns .1„ ps_\'-holngi5clm Verständnis tler Uebel‘zt'llgung erleichtern, welche „ni. beim Pninnoil<er nn alla AHL-se Deutungen geknüpft hat. Es ist eben etiviis \Vnhres din-nn; auch unsere nicht Als ki'flnkhlll'L zu bezeichncndm U:tcilsinhinwr www-hen das ihnen ziigeh' ge Uebel‘zeugtlngsgel'l'llll (in! keine undch Art, Dies Gehilil ist für ein gewisst ,Stück des intiimhchen Gedankengnngns' oder für die Quelle, uns der er stammt, berechtigt und wird dann run uns auf den übrigen Zusnmmsnhzing ausge— dehnt.

§ 269

fl) Ein undercr Hinweis auf (lie iinhcwusste und verschobene Kenntnis der Motivirung bei Ziil'iills- und Fehlleistungen findet. sich in den Plii'momnnen des Ahergliiuhans. ich Wlll meine Meinung durch die Discussion des kleinen El'lellnlsstrs klar legen, welches für mich der Ausgangspunkt. dieser Ucl>erlegungen war.

§ 270

‘) Von anderen Gesichtspunkten nintgeltend. hat man diese Beurteilung unwesentlinhnr und zlllillliger Aeussenmgell bei Anderen 1um _]!eziehungswahn“ geiuhiiet.

§ 271

') Die durch Analyse bewusst zu mzchentlen Phnnlnsiut'n der llys(el'iker von sexuellen untl grausamen Misshnndlnngen decken sich z. B. geA legentllcll bis in Einzelne mit dan Klagen veriolgier Parnnoiken Es ist bemerkenswert. aber nicht unt'erstitl'ldlieh, wenn ller identische Inhalt uns auch als aanlaun in den \'mn=inliungen Pervme„.nr Hrfrie-digung ihrer Geluste entgezcnlritt.

§ 272

§ 273

1;„ Freud, z„ l'<yeliiu|mllinlogle dev AllMgnlebens etc

§ 274

Von diin Feriun zurückgekehrt, riuhiun sich meine Gedanken nlul>nhl auf din Kinnken, die mich in (lem neu beginnenden Ai‘heiia‘jnlir besl;lihlligrii sollen. Mein erster Wrg gilt einer sehr alien Dame, bei dor ich (siehe oben) acit Jahren die näinlxchefl äi' lichen Manipulationen zwei l\lill täglich vornehmc. \Vegandieeer (‘-luivhl'i'iriiiigla-,it haben sich iinlmivusstc Gedanken sehr häufig „„i' dem Wege zu (im Kr.mken null während .ier Beschäftigung mit ih:- Ausxlrnul: gesuhnll't. S ist über ill} Jahre alt; es liegt eh zu Beginn nines jeden J.|hms zu fragen, wie lange sie Wohl non zu leben hat. An dem 'l‘ngu, von iluin ich erzähle. huhu ii:li Eilr, nehme ;ilsu enn>n Wagen, (ler mich vor ihr Haus l'iiliinn bflll. .lmlci' ilur Kiitschci' auf dein anenstundplniz vor meinem Hause kennt die Adresse der alten Fi'iiii, denn jeder bei mich schon Ol‘lll'n-llh dahin glll\lllfh Heute ui'eignct es sich nun, d; s der Kiitsclier nicht vor ihrem Hanse, sondern vor dem gleichliezifi'erten in einer nahegelegenen-und wirklich ähnlich niisselieniloii Pni‘nllulsll'iissc Halt lililulit Ich mei-lm den Irrtum Hl\il wei'fu ihn dem Kutsuliei‘ vor, ilur nich entschuldigt. Hat ll.ls nun etwas zu lil‘llullten, dass L3l\ vor ein Haus geführt werde, in Clfllll ich ilie nltii Dame nicht voi‘finde‘f Für mich gewiss nicht. uber wenn ir,h nhei'gl äu bihüll wäre, wiirde ich in dieser inbenli0it ein \'u Al:lulli:ll Cl‘l'lluh'ell, einen Fingerzeig des Slliiuk>nlg, dnxn (lies Jahr dns letztu [in die elle FHM! sein wird. Recht viele Vnrzeiclicn. welche die Gesrhn-hin null)ewuhrt hat, und in keiner hmmm Symbolik begründet gewesen. Ich erkläre nllci'(ling>i (im \i'oi-i'ell für eine Ziil‘älligkeil ohne weiteren Sinn.

§ 275

Ganz :mih-is lage \lL'l' Full, wenn ich den Weg zu Fuss gemacht null ilunn in „Gililiiiilißfl“, in dcr „Zersireiiihuit“ vor das llnus der Pnrnllelstrnsw iinstett vur'u richtige gekommen wäre. Das würde ich für keinen Zufnll erklären, =umlorn fiir eine der l)nntung bedürftige Handlung mit unbewussi;er Absicht. Diesem ,.Vei'gelien" mii„tu ich \vnlii'suhninliuli llie Deutung geban. dns! ich die alte Dame bald nirlit initlii' nnzuii'el'lm'i erwurte.

§ 276

1l:ll \intei'sulieiilc mich al=o von eini=m Ahorgläubisclien in folgendem :

§ 277

Ich glaube ninhi. llll>s ein Ereignis, un dessen Zustandekuinineii mein Seelenlehcn unbeteiligt ist, mir etwas Verhurgenes ülirr «lie zukünftige Gestnltung der Realität lehren kann; ich glaube Ebel“, dass rim: unlieubeiuhtigte Acunuerung meiner eigenen Suelenthätigkeit „n.- nllerdingu etwas Verborgenes „main, Was win-(lei’um nur meinem Seelenleben angehört; ich glaube zwarnn äusseren (realen) Zufall, aber nicht an innere (psychische) Zu< i'iilligkeit. Der Abergläubisclne umgekehrt: er „in; nichts von der Motivierung seiner zufälligen Handlungen und Fehlleistungon, er glaubt. dass es psychische Zufälligkeiten giebt; dafür ist er geneigt, dein äusseren Zufall eine Bedeutung zuzusehreihen, die sich im realen Geschehen äußern wird, iin Zufall ein Ausdrucksrnittel fiir etwas draussen ihm Verborgenes zu sehen. Die Unter—

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§ 279

Freud. Zur Peychopathologie des Alltngelebens etc. 135

§ 280

echielle zwischen mir und dem Ahergläubischen sind zwei: erstens projiciert er eine Motivirung nach aussen, die ich innen Suche; zweitens deutet er den Zufall durch ein Geschehen, den ich aut‘ einen Gedanken zurückfüllre. Aber das Verbol'gene bei ihm entepricht dem Unbewusaten bei mir, und der Zwang, den Zufall nicht als Zufall gelten zu lassen, sondern ihn zu deuten, ist uns beiden gemeinsam.

§ 281

Ich nehme nun an, dass diese bewusste Unkenntnis und unbewusste Kenntnis ven der Mutivurnng der psychischen Zufällig— rkeito=n eine der psychischen Wurzeln den Aberglaubens ist. Weil der Aber—gläuhische von der Motivirung der eigenen zufälligen Handlungen nichts weiss, und weil die Thataache dieser Motivirllng nach einem Platz in seiner Anerkennung drängt, ist er genötigt, sie durch Verschiebung in der Auesenwelt unterzubringen. Besteht ein solcher Zusammenhang. so wird er kaum .aui diesen einzelnen Fall beschränkt sein. Ich glaube in der That, dass ein grossen Stück der mythologischen Wultuufiassnng, die weit bis in die modernsten Religionen hinein reicht. nichte Anderes ist als in die Aussenweit projicierte Psychologie. Die dunkle Erkenntnis psychischer Factm-en und Verhältnisse“) des Unhewuesten spiegelt sich — es ist schwer, es „anders zu sagen, die Analogie mit der Paranoia muss hier zur Hille genommen werden — in der Conalrnction einer übel‘sinn— hohen Reelitat, welche von der Wissenschaft in Psychologie des Unbewuesten zurückverwandelt werden soll. Man könnte sich genauen, die Mythen vom Paradies und Sündenfall, von Gott, vom Guten und Bösen, von der Unsterblichkeit und dgl, in solcher Welse alll'zulösen, die Metephysnk in Metapsycho» logie umzusetzen. Die Kluft zwischen der Verschiebung des Pnranoikers und der des Abel'gläubimlnn ist minder gross, als sie auf den ersten Blick erscheint. Als die Menschen zu denken begannen, waren sie bekanntlich genütigt, die Aussenwelt anthra— pnmorphixch in eine Vielheit von Persönlichkeiten nach ihrem —Gleichnis aufzulösen; die anälligkeiten, die sie abergläuhisch deuteten, waren also Handlungen, Aellsaerungen von Personen, und sie haben sich demnach genau so benomlnen wie die Pnrnnoiker, welche aus den nuscheinharen Anzeichen, die ihnen die anderen geben. Schlüsse ziehen, und wie die Gesunden alle, welche mit Recht die zufälligen und nnbenbsichtigten Handlungen ihrer Nebenmenechen zur Grundlage der Schätzung ihren Charakters machen. Der Aberglaube erscheint nur an sehr deplaciert in unserer modernen, naturwiseenschaftlichen, aber noch keineswegs abgerundeten Weltanschauung; in der Weltanschnuung verwiesenechat'tlicher Zeiten und Völker war er berechtigt und conaequent.

§ 282

Der Römer, der eine wichtige Unternehmung aufgab, wenn ihm ein widriger Vogelflug begegnete, war also relativ im Recht;

§ 283

1) Die natürlich nichts vom Chnrekter einer Erkenntnis hat

§ 284

§ 285

136 Freud. Zur Psychopnilnologie des Allngalehena etc.

§ 286

er handelte consequent nach seinen Voraussetzungen. Wenn er aber von der Unternehmung nhstnnd, weil er an der Schwelle seiner Thür gestnlpert war („Un Romain retoumerait“), so war er uns Unglauhigen auch absolut überlegen, ein besserer Seelen. kundige_r, als wir uns zu seln bemühen. Denn diefl Stulpen] konnte ihn) die Existenz eines Zweifels. einer Gegenströmung in seinem Innern beweisen, deren Kraft sich im Momente der Ausführung Von der Kraft saincr Intention abziehen konnte. Des vollen Erfolges ist man aber nur dann sicher, wenn alle Seelenkrif'te einig dem gewünschten Ziel entgegenstrehen. Wie antwortet Schiller's Tell, der solange gezallllert, den Apfel vom Haupt seines Knaben zu auhiesaen. auf die Frage des Vogts, wozu er den zweiten Pfeil eingesteckt?

§ 287

„Mit diesem zweiten Pfeil durchbohrt' iuh , Euch,

§ 288

Wenn ich mein liebes Kind getroffen htt‘te,

§ 289

Und Euer * wahl-lich hätt! ich nicht gefehlt.“

§ 290

IV. Als ich unlängst Gelegenhmthutte, einem philosophiach ge. bildeten Collagen einlge Beispiele von Xnmeni—ergessen mit Analyse vorzutragen, beeilte er sich zu erwidern: Das ist sehr schön, aber bei mir geht das Namrnvergesscn anders zu. So leicht darf man es sich ofl'enbar nicht machen; ich glaube nicht, dass mein College ja vorher an eine Analyse bel Namenvergessen gedacht; er konnte auch nicht sagen, wie es bei ihm anders Zugabe. Aber seine Bemerkung trth doch ein Problem, welches Viele in den Vordergrund zu stellen geneigt sein werden. Triflt die hier gegebene Auflösung der Fehl- und Zufallshandlungen allgemein zu oder nur vereinvelt, und wenn letzteres, welches sind die Bedingungen, unter denen sie zur Erklärung der auch anderswic ermöglichten Phänomene herangezogen werden darf? Bei der Beantwortung dieser Frage lassen mich meine Erfahrungen im Stile-ha. Ich kann nur davon abmahnen, den alil'gezeigten Zusammenhang für selten zu halten, denn so oft ich bei mir selbst und bei meinen Patienten die Plobe angestellt, hat er sich wie in den mitgeteilten Beispielen sil:her nachweisen lassen oder haben sich wenigstens gute Gründe, ihn zu vermuten, ergeben. Es ist nicht zu ver-wundern, wenn es nicht alle Male gelingt, den verborgenen Sinn der Symptnmllandlung zu finden, da die Grösse der inneren Widerstände. die sich der Lösung widersetzan, als entscheidender Faktor in Betracht kommt, Man ist auch nicht imstande, bei sich selbst oder bei den Patienten jeden einzelnen Traum zu deuten; es genügt, um die Allgemeinglltigkmt der Theorie zu bestätigen, wenn man nur ein Stück weit in den verdeckten Zusammenhang einzudringeu vermag. Der Traum. der sich beim Versuche, ihn am Tage nachher zu lösen, refractär zeigt, lässt sich oft eine Woche oder einen Monat später sein Geheimnis entroissen, wenn eine unterdeas erfolgte reale Veränderung, die mit einander straitenden psychischen Wertigkeiten herabgesetzt hat. Das namliche gilt für die Lösung der F l- und Symptomhandlungsn; das Beispiel

§ 291

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rien .i. z.„ Psychopntliologie des Alllagslebens etc. 157

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von Verlesen „Im Fass durch Europa“ auf Seite 27 hat mir die Gelegenheit gegeben zu zeigen, wie ein anfänglich unlösbares Symptom der Analyse zugänglich wird, wenn das re ale Interesse an dein verdrängten Gedenken nachgelessen hat. So lange die Möglichkeit bestand, dass mein Bruder den beneiileißn Titel vor mir erhielte, Widerstand das genannte Verlesen allen widerhulien Bemühungen der Analyse; nachdem es sich herausgestellt hstle. dass diese Bevorzugung unwahrscheinlich sei, klärte sich mir plötzlich der Weg, der zur Auflösung desselben führte. Es wäre also unrichtig. von all den Fällen, welche der Analyse widerstehen, zu behaupten, sie seien durch einen anderen als den hier aufgedeckten psychischen Mechanismus entstanden; es brauchte fiir diese Annahme noch andere als negative Beweise. Auch die bei Gesunden wahrscheinlich allgemein vorhandene Bev reithilligluity an eine undere Eikliiiiing -lerFeiil» iind Symptomhandlungen zu glauben ist jeder Beweiskiai't bar: sie ist me selbstverständlich eine Aeiisseiung demelben seelischen Ki-‘ahe die das Geheimnis liergesl.ellt haben und die sich darum auch für dessen Bewahrung einsetzen. gegen dessen Aullielliing aber siriiuben

§ 294

Auf dar anderen Seite dürfen Wir nicht übersehen, dass die verdrängteu Gedanken und Regungen sich den Ausdruck in S_vmpmm- und Fehlliandlungen ja nicht selbständig verschaffen. Die technische Möglichkeit für solches Ausgleiien der Innervationen muss unabhängig von ihnen gegeben sein; diese Wird dann von derAbsicht des Verdränglen,zur lie wussten Geltung zu kommen, gerne nusganülzt. Welche Structur- und Funktionsrelationen es sind. die sich solcliei' Absicht zur Verfügung siellen, das haben tür den Fall der sprachlichen Felillaisliing (vgl. Seite 14) eingehende Untersuchungen der Philosophen ‘.iid Philologen festzustellen sich bemüht. Unlersclieulen wir so an den Bedingungen der Fehl- und S_\'mptomhsndhirig das uuliewusste Motiv von dem ihm entgegenkiiiniiienden physmlngisuhen und psychophysischen Relationen. so bleibt die Frage „im, ob es innerhalb der Breite der Gesundheit noch andere Momente giebt, welche, Wie das unhewusste Motiv und an Stelle desselben, auf dem Wege dieser Relationen die Felil- und Syinpl-Juiliendlungen zu erzeugen vermögen Es liegt nicht auf meinem Wege, diese Frage zu beantworten.

§ 295

V. Seit den Erörterungen über das Versprechen haan uir uns begnüg! zu beweisen, dass die Fehlleisiiirigen eine verborgene Motivieriing haben, und uns mit dem Hilfsmittel der Psychoanalyse den Weg zur Kenntnis dieser Motivierung gebahnt. Die allgemeine Natur und die Besonderheiten der in den Fehl— leiainngen zum Ausdruck gebrachten psychischen Faktoren haben wir bisher fast ohne Berücksichtigung gelassen, jedenfalls noch nicht versucht, dieselben näher zu bestimmen und auf ihre Gesetzmlissigkeit zu pii'ilen. Wir werden auch jetzt keine gründliche Erledigung des Gegenstandes versuchen denn e ersten Schritte werden uns bald belehri haben. dass man in

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§ 297

133 Freud. Zur Psychopnt.holngie des Alltngllubens etc

§ 298

die:; Gebiet besser von anderer Seite einzudringen rerinng_ Man kann sich hier mehrere Fragen vorlegen. die ich wenigstens nnl'ühren und in ihrem Umfang urnsuhrexben Will. ]. Welches Inhalts und welcher Herkunft sind die Gedanken und Regungan. die sich durch die Fehl- und Zufallshandlungen andeuten'.’ 2. Welches sind die Bedingungen dafiir, dass ein Gedanke oder eine Regung genötigt und in den Stand gesetzt werde, sich dieser Vortälle als Ausdruckemittels zu bedienen? 3. Lassen sich constante und eindeutige Beziehungen zwischen der Art der Fehlhnndlung und den Qualitäten des durch sie zum Ausdruck Gebrachten nachweisen?

§ 299

Ich beginne damit. einiges Material zur Beimtwortung der letzten Frege zusammenzutragen. Bei der Erörterung der Baispiele von Versprechen haben wir es für nötig gefunden, über den Inhalt der intendierten Rede hinnuszugehen, und haben die Ursache der Redestörung ausserhalb der Intention suchen müssen. Dieselbe lag dann in einer Reihe_ von Fällen ruhe und war dem Bewusstsein des Sprechenden bekannt. In den suheinbnr eint'nuhsten und durchsichtigsten Beispielen war es eine gleichberechtigt klingende andere Fassung desselben Gedanken, die dessen Ausdruck solirte. ohne dust»; man hätte angeben können, warum die eine unterlagen, die andere durchge— drungen war (Cnntßminutionan von Mei“inger und Meyer). In einer zweiten Gruppe von Fällen wnr den Unter-liegen der einen Fassung motiviert durch eine Rücksicht, die sich aber nicht stark genug zur völligen Zurückhaltung er‘vies („zum Vorsuhwein gekommen“). Auch die zurückgehnltene Fassung war klar bewusst. Von der dritten Gruppe erst kann man ohne Einschränkung behaupten, dass hier der störende Gedanke von dem intendierten verschieden ist, und kann hier eine, wie es scheint, wesentliche Unterscheidung aufstellen. Der störende Gedrnke ist entweder mit dem gestörten durch Gedenkenassocintion verbunden (Störung durch inneren Widerspruch), oder er ist ihm \venenst‘remd und durch eine befrerndende äusserliche Association ist gerade das gestürte Wort mit dem störenden Gedanken, der oft unbewusst ist, verknüpft. In den Beispielen. die ich aus meinen psyuhoanelyseu bei Patienten gebracht habe, steht die ganze Rede unter dem Einfluss gleichzeitig; activ gewordenen aber völlig unbewusstrr Gedanken. die sich entweder durch die Störung selbst verraten (Klepperschhinge — Kleopntrn) oder einen indiieuten Einfluss ituseem. indem sie ermöglichen, date die einzelnen Teile der bewusst intendierten Rede einander stören (Ass nathmen: wo Hasennuerstrnssa, Reminiecanzen an eine Französin dahinter stehen). Die zurückgnhnltenen oder unbewussten Gedanken, von denen die Sprechstörung ausgeht, sind von der mnnniglnltigeten Herkuut't. Eine Allgemeinheit enthüllt uns diese Ueberscheu also mich keiner Richtung.

§ 300

Die vergleichende Prüfung der Beispiele von Verlegen und Verschreiben führt zu den uiimluchen Ergebnissen. Einzelne

§ 301

§ 302

Freud, Zui l’sycliopatliologiu des Alltagslebens etc 139

§ 303

Fälle scheinen wie beim Versprechen einer weiter nicht moti— vierten Verdichtungsarheit ihr Entstehen zu danken (z. B_: der Apfa). Man möchte aber gern erfahren, ul) nicht doch besondere Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine solche Verdichtung, die in der Truumai'lmit regelrecht, in unserem wachen Denken fehlerhaft. ist, Platz greife, und bekommt hierüber aus den Beispielen selbst keinen Aufschluss. Ich würde es aber ab— lehnen, hieraus den Schluss zu ziehen. es gebe keine solchen Bedingungen als etwa den Nachlass der bewussten Autmcrksumheit, da ich von anilcrs'Woher weiss, dass sich gerade autnmatische Verrichtungcn durch Corrcctheit und Verlässlichkeit auszeichnen. Ich möchte eher betonen, dass hier, wie so häufig in der Biologie, die normalen oder dein Norinalen sngeniiherten Verhältnisse ungünstigen: Objecte der Fursc'sung sin] als die pathologischen. Was bei der Erklärung dieser leichtesten Störungen dunkel bleibt, wird nach meiner Erwartung durch die Aufklärung schweren-er Störungen Licht empfangen.

§ 304

Auch beim Verlssen und Verschreiben fehlt es nicht an Beispielen, welche eine entferntere und compl'icicrtere Motivierung erkennen lassen. „Im Fass durch Europa“ ist eine Lase« Störung, die sich durch den Einfluss eines entlegerien, wesensiremden Gedankens aufklärt, welcher einer Veidi'ängten Reguug von Eifersucht und Ehrgeiz entsp ngt und den „Wechsel“ des Wortes „B el'öi der un g“ zur \ erkriüpfung mit dein gleichgiliigen und harmlosen Thema. das gele=en wurde, beni'itzt. Im Falle Burckhnrd ist der Name selbst ein solcher „\Vechsel“.

§ 305

Es ist unverkennbar, dass die Störungen tler spruciri‘unctionen leichter zustande hemmen und weniger Anforderungen an die störenden Kräfte stellen als die anderer psychischer Leistungen.

§ 306

Aul iindei'eiii Boden steht man bei der Piül'ung des Vergessens im eigentlichen Sinne, d. li. des Vergrssans von vergangenen Erlebnissen (das Vergessen von Eigennamen und Fi‘emdworten wie in den Abschmttcn l und 11 könnte man als „Entfallen“, das von Vin-sitzen als „Unterlussen“ von diesem Vergessen sensu stiictiori ubsniidern). Die Grundbeilingungen des normalen V'oignngs beim V'eigessen sind unbekannt Man wird auch darnn gemalint, dass nicht alles \"eif'gesseai ist, was man dafür hält. Unsere Erklärung hat es hier nur mit jenen Fällen zu thun, in denen das Vergessen bei uns ein Bei’remden erweckt, insofern es die Regel verletzt, dass Unwichtiges vergessen, Wichtiges aber vom Gedächtnis bewahrt wird. Die Ann]yafl der Beispiele Von Vergessen, die uns nach einer besonderen Aufklärung zu verlangen scheinen, ergiebt als Motiv des Vergessene jedesmal eine Unlust, etwas zu erinnern, was peinliche Empfindungen erwecken irnnn. Wir gelangen zu Vermutung, dass dieses Motiv im psychischen Leben sich ganz allgemein 111 auaaem strebt, aber durch andere gagenwirkende Kräfte verhindert wird, sich irgendwie regelmässig durchzusetzen. Um

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§ 308

140 r„„a. Zur Pnychoputhologie des Alliagslehens „a.

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lang und Bedeutung dieser Erinnerungsunlust gegen peinliche Eindrücke scheinen der sorgfältigsten psychologischen Prüfung wert zu sein; sur-h the Frage, welche besonderen Bedingungen das allgemein angestrebte Vergessen in einzelnen Fällen ermöglichen, ist uns diesem weiteren Zusammenhange nicht zu lösen.

§ 310

Beim Vergessen von Vmsätzen tritt ein anderes Moment in den Vordergrund; der beim Verdrängeu des peinlich zu Erinnerndcn nur vermutete Conflict wird hier greilhai', und man erkennt bei der Analyse der Beispiele regelmässig einen Gegen< willen, der sich dem an'xatze widernetzt, nhns ihn aufzuheben. Wie bei früher besprochenen Fehlleistungen erkennt man auch hier zwei Typen des psychischen Vorgangs; der Gegenwille kehrt sich entweder direct gegen den \"orsniz (bei Absichten von einigem Belang). oder er ist dem Vorsatz selbst wesensl'remd und stellt seine Verbindung mit ihm durch eine äusserliche Assocvutmn her (bei lust lllkllfrel't'nlcn Vursülzen).

§ 311

[Jerseer Conflict beherrscht die Phänomeno des Vergreii'ens. Der Impuls. der sich in (ler Störung der Handlung äussert. ist häufig ein Gegenimpuls, doch noch öfter ein überhaupt fremder, der nur die Gelegenheit benützt, sich bei der Ausfuhrung der Handlung durch eine Störung derselben zum Ausdruck zu bringen Die Fälle, in rinnen dieSl‘c'u-ung durch einen innerm Widerspruch erfolgt, sind die bedeutsamean und beirefi'en auch die wichtigen—n Vei‘i’ichtungcu.

§ 312

Der innere Conflict trl\t dann bei den Zufalls— oder Symptomi.amiiu„gen immer mehr „„in-k. Diese vom Bewusstsein geiing geschätzten oder ganz ubeiselienan motolisulien Auusserungeu dienen sn innnm;_vhu:luen unbewussten oder Zul'fiukgelltlltönen Regungenen zum Ausdruck; sie stellen meist Phantasien oder Wünsche symhuliswh deu-. _

§ 313

Zur erst:.n Frage. welcher Herkunft die Gedanken und Regungssii sen-n, the sich in (len l:‘elilleisiungeu zum Ausdruck bringen, lässt sich sagen, dass in einer Reihe von Fällen die Herkunft der störenden Gedunlien von unten.lr :kten Regungen des Seelenlebrns leicht nachzuweisen ist. Egoistische. eil‘ersüchtige, 1'.inilselige Gefühle und lmpulse. auf denen der Druck (ler moralischen Plizieliung lnstet, bedienen sich bei Gesunde-u nieht selten des Weges der Fehlleistungen, um ihre unleugbni' verbundene nb-r von höheren seelischen lnst»inzeu nicht anerkannte Much! irgendwie zu iuiss€in Das Gswiihrenlnssen dieser Fehl< und Zufallshanillungrn entspricht zum guten Teil ulnel‘ bequemen Duldung des Ullmfllallscllel]. Unter diesen unterdrücklen Rogiingen spielen die ninnnigl‘nchen sexuellen Strömungen keine geringfügige Rolle. Es ist ein Zufall des Materials, wenn gerade sie so selten unter den durch die Analyse nufgedeckten Gedanken in meinen Beispielen erscheinen. Du ich vorwiegend Beispiele aus meinem eigenen Seelenleben der Anulyse unterzogen habe, so war die Auswahl von vorneherein parteiiach und auf den Ausschluss des Sexuellnn gerichtet.

§ 314

§ 315

Freud. Zur Puychoputhnlngie des Alltagslebeiis etc. ‘ 141

§ 316

Andere Male scheinen es höchst ham-done Einwendungen und Rücksichten zu aein. aus denen die störenden'Gedenken entapringen,

§ 317

Wir stehen nun vor der Beantwortung der zweiten Frege, welche psychologischen Bedingungen elsiiir gelten, rlses ein Gedanke seinen Ausdruck nicht in voller Form. sondern in gleichsam puresitärer als Modificetion und Störung eines anderen suchen müsse. Es liegt nach den eufi‘a‘lligsteu Beispielen ven Fehlhnncllungen nahe, diese Bedingung in einer Beziehung zur Bewusstseinsfähigkeit zu suchen, in dem mehr oder minder entschieden ausgeprägten Chnrukter des „Va-drängten“. Aber die Verfolgung dul ch die Reihe der Beispiele löst diesen Chernkter in immer mehr verschwommeue Andeutungen auf. Die Neigung, über etwas als zeitruubend hinwegzukomrnen, _ die Erwägung. dass der betreffende Gedanke nicht eigentlich zur intendierten Suche gehört, , scheinen alle Motive für die Zurückdrlngung eines Gedenkens, der denn nu! den Ausdruck durch Störung eines nnderen angewiesen ist, dieselbe Rolle zu spielen wie die moralische Verurteilung einer unbotmii.xsigen Gefühlsi'egung oder die Ahkuni't von völlig unbewussten Gerlnnkenzügen. Eine Einsicht in die allgemeine Natur der Bedingtli8it von Fehl- und Zufallsleistungen lässt sich auf diese Weise nieht gewinnen. Einer einzigen bedeutsamen Thatsnche wird man bei diesen Untersuchungen hnbhnf‘t; je harmloser die Motivierung der Fehlleietung ist, je weniger unstössilz und darum weniger bewusstseinsunt‘sihig der Gedanke ist. der sich in ihr zum Ausdruck bringt, desto leichter wird auch die Auflösung des Phänomene, wenn man ihm seine Aufmerksamkeit zugewandet hat; die leichtesten Fälle des Vere[nechens werden sofnrt bemerkt und spontan korrigiert. Wo es sich um Metlvierung durch wirklich verdrängte Regungen handelt. de bedarf es zur Lösung einer sorgfältigen Analyse, die selbst zeitweise sul SeliWiei-igkeiren stossen oder misslingen kenn.

§ 318

Es ist also wohl berechtigt, das Ergebnis dieser letzten Untersuchung als einen Hinweis darauf zu nehmen, dass die hefriedlgende Autkläruilg fiir alle psychologischen Bedingungen der Fehl- und Zlifnllulianlllungen uni einem anderen Wege untl von endci'el'Seite her zu gewinnen ist Der nimheichtige Leser mhge daher in diesen Auseinunllersetzungcn den Nachweis der Bruchflzbchen sehen, im denen dieses Thema ziemlich künstlich aus einem grösseren Zusaiiilnenlißiigß hei'nusgeli'rst werden ist.

§ 319

VL Einige Worte sollen zuin Mindesten die Richtung nach diesem weiteren znssmnienlisnge andeuten. Der Mechanismus der Fehl- und anal]sheurllungen, Wie wir ihn durch die Anwendung der Analyse kennen gelernt haben. zeigt in den wesentlicheten Punkten eine Uebei'einstiminung mit dem Mechanismus der Traumbildung. den ich in dem Abschnitt „Treumnrbeit“ meines Buches über die Traumdeutung nu:einnnrlergesetzt hehe, Die Verdichtungen und Coinpromissbilclungen (Conteminetienen)

§ 320

§ 321

142 m ud. Zur Pnychnputl'lolngie des Alltagslebens etc.

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findet man hier wie dort; die Situation ist die näinliche, dass unbewusste Gedanken sich auf ungewöhnlichen Wegen, über äusserliche Associationen, als Mudification von anderen Gedl\nken zum Ausdruck bringen. Die Ungereimtheiten, Absurditäten und Irrtümer des ’l'rnuminhnltes, denen zufulge der Traum kaum als Product psychischer Leistung anerkannt wird, entstehen auf dieselbe Weise, freilich mit fi'eierer Benutzung der vorhandenen Mittel, wie die gemeinen Fehler unseres Alltagslebens', hier wie dort löst sich der Anschein incorrecter Function durch die eigentümliche lnterierenz zweier oder mehrerer unrrecter Leistungen. Aus diesem Zusemmentrefi'en ist ein wichtiger Schluss zu ziehen: Die eigentülnliche Arbeitsweise. deren nul't'älligste Leistung wir im Trnuminlmlt erkennen, darf nicht auf den Schlnt'zustnml den Seelenlebens zurückgeführt werden, wenn wir in den Fehlhnndlungen so reichliche Zeugnisse für ihre Wirksamkeit wiihrend des wachen Lebens besitzen. Derselbe Zusammenhnng verbietet uns auch. t,iefizreifenden Zertsll der Seelenthtttigkeit, krunkhnfte Zustände der Function als die Bedingung dieser uns nbnorm und fremdertig erscheinenden psychischen Vorgänge nnzusehen‘j. Die richtige Beurteilung der sonder-baren psychischen Arbeit:, welche die Fehlhnndlungen wie die Trnumbilder entstehen lässt, wird uns erst ermöglicht, wenn wir erfahren haben, dass die psychoneurotischen Symptome, speciell die psychischen Bildungen der Hysterie und der Zwangsneurose, in ihrem Mechanismus. alle wesentliche-n Züge dieser Arbeitsweise Wiederholen. An dieser Stelle srhlüssn sich t\lsß die Fortsetzung unserer Untersiirhiingcn an. Für uns hat es aber noch ein besonderes Inter— e e, die Feld-, Zut'slls- und Symptumhsndliingen in dem Lichte the letzten Analogie zu ben-echten. Wenn wir sie den Leistungen der Psychnneurnsen, den neurotischen Symptomen gleichstellen, gewinnen 7.\\'i'l oft niederltehrendt» Beheuplungeu, dass die Grenze zwischen ncrvöser Norm und Abnormität eine fiiessunde, und dass wir alle ein wenig nervös seien, Sinn und Unterlage. Man kann sich vor aller ärztlicher Erfahrung verschiedene Typen von solcher blos angedeuteter Nervosität — von fermes t‘rustes der Neui‘osen A construieren: Fälle, in denen nur wenige Symptome, oder diese selten oder nicht heftig auf'treten, die Abschwächung also in (lie Zahl, in die Intensität, in die zeitliche Ausbreitung der krank-haften Erscheinungen verlegen; vielleicht würde man aber gerade den Typus nicht erraren, welcher als der häufigste den Uebergnng zwischen Gesundheit und Krankheit zu vermitteln scheint. Der uns vorliegende Typus, dessen Krankheitsäusserungen die Fehl— und Symptnmhendlungen sind, zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass die Symptnme in die mindest wichtigen psychischen Leistungen verlegt sind, während alles, was höheren psychischen

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!) Vgl. hierzu „Traumdeutung“ p. 362.

§ 324

§ 325

Ziehen, Ueber die Eurehen und Lippen etc. 1433

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Wert beanspruchen kann, frei von Störung vor sich geht Die gegenteiiige Unterbringung der Symptome, ihr Hervnrtratan An den wichtigsten individuellen und socinlen Leistungen, so dass sie Nahrungsaufnahme und Sexualverkehr, Berufsarbeit und Geselligkeit zu stören vermögen, kommt den schweren Fällen von Nemose zu und charakterisiert diese besser als etwa die Msnnigl‘altigkeit oder (lie Lebhsttigkeit der Kruukheitsiiusserungen.

§ 327

Der gemeinsame Charakter aber der leichtesten wie der schwersten Fälle. an dem auch die Fehl- nnd Zufallshsndlungun Anteil haben, liegt in der Rückführbsrkeit der Plilino< mene auf unvollkommen unterdrücktes psychischen Material, das vom Bewusstsein abgerlriingt. doch nicht jeder Fähigkeit sich zu äussern beraubt werden ist.

§ 328

Ueber die Fur-chen und Luppen des Kleinhlrns bei Echldna.

§ 329

\on

§ 330

Frei, Dr. TH. ZIEHEN

§ 331

ln run-m

§ 332

{Mit .'i Abbildungen im Text.)

§ 333

Die vergleichende Anntoniie der Furchen und Lappen des Kleinhirns der Säugetiere bietet trotz mancher in den letzten Jnhren erschienenen Arbeiten nach unverhällnismässige Schwierigkeit. Es musste daher erwünscht scheinen, die Morphologie der Kleinhirnoberfiäche vor allem such'bci den Aplscentaliem zu untersuchen. Ich habe mich in meiner Darstellung der mehr)skopischen Anatomie des Gehirns der Monotremen und Mersupiulier hierum bemüht und. glaube auch die Homologie zwischen dem Plecentslierkleinhirn einerseits und dem Marsupinlierkleinhirn andererseits aufgefunden zu haben. Namentlich die Homologia des Lobulus impendens tler Mersupialier mit demselben Lobulus der Insectivoren und. Nager sowie mit dem Rindengebiet des Truncns horizontalis arlmrls vitue der höheren Sänger unterliegt wehl keinem Zweifel. Dagegen zeigte das Kleinlnrn Ller Monotremen verwickelte Verhältnisse, welche klare Homologien zunächst nicht. erkennen liessen. Damels lmbe ich nur erwachsene Tiere und Embryunen berücksichtigt. Inzwischen liebe ich eine fast vollständige Serie durch das Gehirn einer jungen Echidne ge— schnitten uml untersucht untl glaube dabei dem einfachen Grundplan des Aufbaus des Säugetie 'leinhirns wesentlich näher ge

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